Veröffentlicht: 09.10.2020 | Lesezeit: 4 Minuten

Menschen tragen sie lang oder kurz, gestylt oder natürlich, manche haben mehr davon, andere weniger. Die Rede ist von Haaren. Während sie rund um den Erdball etwa Teil einer kulturellen Zugehörigkeit oder Ausdruck von Individualität sind, ist das Wissen über elementare Fakten von Haaren nicht allzu weit verbreitet. Oder wissen Sie, warum es unterschiedliche Haarfarben gibt?
Woraus bestehen Haare?
Aus biologischer Sicht sind Haare verhornte Zellschichten der Haut, die sich aneinandergereiht haben. Sie bestehen zu 90 Prozent aus Kreatin, einer Eiweißverbindung, die Harren und Nägeln Festigkeit und Elastizität verleihen. Auch wenn Farbe und Form sich bei jedem Menschen unterscheiden und beispielsweise blonde Haare im Verhältnis zu anderen Haarfarben häufiger dünn und zerbrechlich sind, ist der biologische Aufbau immer gleich. Insgesamt besteht es aus drei Ebenen:
- Die innerste Schicht ist das Haarmark, auch Medulla genannt. Es bildet sich aus eingetrockneten Zellen.
- Um die Medulla herum liegt der Cortex. Diese Faserschicht besteht aus Kreatin und macht den größten Teil des menschlichen Haares aus.
- Um Medulla und Cortex herum liegt die aus Schuppen bestehende Cuticula. Sie dient dem Schutz der Haare
Haare in Zahlen
Die Anzahl der Kopfhaare unterscheidet sich von Person zu Person. Vor allem zwischen den verschiedenen Haarfarben lassen sich teilweise deutliche Unterschiede feststellen.
Mit etwa 85.000 haben rothaarige Menschen insgesamt die wenigsten Haare. Brünette und eher dunkelhaarige Personen besitzen durchschnittlich circa 100.000 Haare. Den Spitzenplatz belegen blonde Menschen mit ungefähr 140.000 Kopfhaaren.
Auch wenn die gesamte Anzahl bei jeder Farbe unterschiedlich ist, der natürliche Haarausfall ist bei fast jeder Person gleich. Zwischen 70 und 100 Haare verliert jeder Mensch pro Tag. Ebenso verhält es sich beim Wachstum: Kopfhaare wachsen täglich etwa 0,3 Millimeter, also ungefähr einen Zentimeter im Monat.
Das hat es mit der Haarfarbe auf sich
Während Haarwachstum und -ausfall weltweit beinahe immer identisch sind, zeigen sich bei der prozentualen Verteilung der Haarfarbe gravierende Unterschiede. 98 Prozent aller Menschen haben dunkle bis schwarze Haare, nur etwa ein Prozent ist Hellblond. Ein natürliches Rot haben dagegen lediglich knapp unter einem Prozent der Weltbevölkerung. Aber wie kommen die unterschiedlichen Hautfarben eigentlich zustande?
Verantwortlich dafür ist der körpereigene Farbstoff Melanin, der in zwei Varianten produziert wird: Eumelanin und Phäomelanin.
Eumelanin sorgt für eine schwarz-braune Pigmentierung, während Phäomelanin für eine blond-rote Färbung sorgt. Sollten Sie also dunkle Haare haben, liegt das daran, dass Ihr Körper mehr dunklen Farbstoff produziert als hellen. Dieser Vorgang ist bei rothaarigen Menschen genau andersherum. Einen Sonderfall bilden Personen mit natürlich hellblonden Haaren. Diese entstehen, wenn der Körper insgesamt weniger Farbpartikel produziert.
Nicht nur die kräftigen Farben des Kopfhaares hängen mit Melanin zusammen. Auch der schleichende Wechsel weg von der natürlichen Haarfarbe hin zu Grau ist auf den Farbstoff zurückzuführen. Denn im Alter nimmt die Melaninproduktion ab, wodurch im Laufe der Zeit die gesamte Farbe im Haar verloren geht.
Aufgabe der Haare
Auch wenn die Haare ihre Farbe verlieren, so könnten sie immer noch ihren ehemals natürlichen Zweck erfüllen. Aber während im Tierreich Haare zur Wärmeisolierung und zum Schutz vor äußeren Einflüssen dienen, spielen sie für die Menschheit in diesen Bereichen heutzutage fast keine Rolle mehr.
Trotz der sehr geringen Schutzfunktion gibt es einige Stellen am Körper, an denen die Haare dieser Aufgabe noch nachkommen. Das Kopfhaar schützt vor Kälte und UV-Strahlung, während die Haare in Nase und Gehörgang dafür sorgen, dass keine Staubpartikel hineingelangen. Zusätzlich kann das menschliche Haar auch heute noch Reize wie Berührungen weitergeben.
Abseits der genannten Funktionen erfüllt es in den meisten Kulturen noch die Aufgabe als Körperschmuck. Dabei wird das Haar etwa aus modischen Gründen, aber spirituellen Zwecken getragen. Ein bekanntes Beispiel sind Dreadlocks. Während einige Menschen die Filzlocken aus modischen Gründen tragen, sind sie bei den Rastafari Teil der Spiritualität. Dem Glauben nach verleihen die Dreads dem Träger Stärke und Macht.

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