Veröffentlicht: 16.12.2019 | Lesezeit: 2 Minuten

Akute Rückenprobleme, wie ein verschobener Wirbel, sind das Behandlungsgebiet von Orthopäden oder Physiotherapeuten. Neben den klassischen Behandlungsmethoden ist in den letzten Jahren die Dorn-Methode immer beliebter geworden. Nun behandeln nicht nur Schulmediziner, sondern ebenfalls autodidaktische Heilpraktiker und Naturheilkundler bestehende Wirbelsäulenprobleme. Was steckt hinter dieser Behandlung und wie hilfreich ist sie wirklich?
Was ist die Dorn-Methode?
Die Dorn-Methode, auch Wirbelsäulentherapie nach Dorn genannt, ist eine, an der manuellen Therapie angelehnte, Behandlung des Bewegungsapparates. Weiterhin sollen in die Entstehung Elemente der Traditionellen Chinesischen Medizin eingeflossen sein.
In den 1970er Jahren vom bayerischen Sägewerksbesitzer Dieter Dorn erdacht, nutzen heute immer mehr Heilberufler die Alternativbehandlung.
Behandlungsablauf der Wirbelsäulentherapie nach Dorn
Der Begründer sieht in der Behandlung einer möglichen Beinlängendifferenz den Schlüssel zu einer erfolgreichen Therapie. Aus diesem Grund wird zu Beginn überprüft, ob zwischen den Beinen ein Längenunterschied besteht. Heilpraktiker gehen davon aus, dass eine Differenz sowohl die Stabilität, als auch die Belastungsfähigkeit der Wirbelsäule unvorteilhaft beeinflussen kann.
Um diesen Unterschied zu beheben, welcher nach Ansicht der Naturheilkundler durch einen Beckenschiefstand entsteht, werden verschiedene Griffe genutzt. Als weitere Maßnahme werden die Gelenke und Wirbel überprüft. Sollten hier Fehlstellungen festgestellt werden, sollen bestimmte Bewegungen dabei helfen, diese zu korrigieren.
Bei vielen Behandlern erhalten die Patienten am Ende der Dorn-Therapie eine Anleitung mit Übungen, welche die gerade abgeschlossene Behandlung unterstützen sollen. Die regelmäßige Wiederholung der Aufgaben führt der Patient in Eigenregie durch.
Wirkweise und Anwendungsbereiche der Dorn-Methode
Die Dorn-Therapie wird als schonende Behandlung bei Wirbel- und Gelenkblockaden beschrieben. Sie soll sich sowohl lokal am Gelenk, als auch regional und ganzheitlich positiv auswirken. Eine vermeintliche Wirkung wird erzielt, indem Einfluss auf verschiedene Bereiche des Bewegungsapparates, wie Bänder oder Kapseln, genommen wird.
Der bekannteste Anwendungsbereich der Dorn-Methode ist die Behandlung der Wirbelsäule. Hierzu gehören Ausstrahlungen in die Extremitäten, wie auch das lösen von Wirbelblockaden. Dennoch existieren einige Indikatoren, bei denen sie nicht angewendet werden sollte:
- Akute Verletzungen und Brüche
- Entzündungen
- Bandscheibenvorfall
- Osteoporose
- Tumore
- Morbus Bechterew
Wissenschaftliche Faktenlage zur Dorn-Therapie
Medizinische Fachverbände und auch viele Physiotherapeuten stehen der Dorn-Therapie ablehnend gegenüber. Der Hintergrund ist keine generelle Ablehnung naturheilkundlicher Therapien, sondern das Fehlen eines wissenschaftlichen Beleges für die Wirksamkeit der Anwendung.
Ein weiterer Kritikpunkt der Mediziner ist es, dass nicht nur ausgebildete und erfahrene Naturheilkundler die Anwendungen durchführen, sondern sich auch Laienmediziner nach einem kurzen Seminar berufen fühlen die Behandlung durchzuführen. Die fehlende Ausbildung und nicht vorhandene staatliche Fortbildungsmöglichkeiten bringen die Therapie regelmäßig in den Fokus der Kritik.

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