Chlamydien – die unauffällige Geschlechtskrankheit

Mit dem Begriff „Chlamydien“ verbinden wir ganz automatisch Geschlechtskrankheiten. Dabei sind die Erreger keinesfalls nur für Infektionen im Genitalbereich verantwortlich. Genau wie ihre Verwandtschaft sind die Bakterien extrem vielseitig: Zahlreiche Erkrankungen gehen auf das Konto der vielen Chlamydien-Stämme. Der bekannteste unter ihnen – weil er hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr übertragen wird und eine Entzündung der Genitalien verursacht – heißt Chlamydia trachomatis.

Chlamydien – die schleichende Infektion

Befällt der Chlamydien-Stamm die Schleimhäute, schwellen die Lymphknoten an, Fieber und Gelenkschmerzen sind möglich. Neben eitrigem Ausfluss gehören vor allem Brennen beim Wasserlassen und Juckreiz zu den Beschwerden, die etwa drei Wochen nach der Infektion auftreten können. Ein Großteil der Chlamydien-Fälle verläuft allerdings komplett ohne irgendwelche Symptome – die Infizierten erkranken, ohne überhaupt davon zu wissen. Das ist besonders fatal, denn die Unwissenheit macht auch die Vorbeugung schwierig. Jedes Jahr erkranken zehntausende Deutsche neu. Unbehandelt verläuft die Erkrankung durch Chlamydien meist chronisch: Lange nach der Ansteckung bilden sich an den Genitalien Geschwüre, im Bereich der Geschlechtsorgane lagert der Körper Flüssigkeit ein, Schmerzen bestimmen den Alltag.

Gerade für Frauen kann eine Infektion mit Chlamydien ernsthafte Folgen haben. Neben den chronischen Schmerzen führt die permanente Entzündung im Gewebe möglicherweise dazu, dass die Eileiter vernarben und verkleben. Die Wahrscheinlichkeit der Unfruchtbarkeit ist hoch. Während der Schwangerschaft steigt das Risiko einer Früh- oder Fehlgeburt – und der Infizierung des Babys. Beim leisesten Verdacht auf eine Ansteckung mit Chlamydien sollten sich Frauen deshalb beim Gynäkologen testen lassen. Bis zum Alter von 25 Jahren ist die Untersuchung einmal im Jahr kostenlos.

Chlamydien effektiv behandeln

Sind die Symptome da, zögern viele Menschen trotzdem zum Arzt zu gehen. Sie greifen lieber erst zu den freiverkäuflichen Schnelltests. Die sind zwar schon ein guter Anfang – ihre Zuverlässigkeit lässt allerdings durchaus zu wünschen übrig. Den eindeutigen Beweis einer Infektion liefert nur der Arzt. Er kann anhand einer Urin-Untersuchung und eines Abstrichs die Chlamydien nachweisen. Ist er der Infektion auf die Schliche gekommen, sollten Sie eines nicht vergessen: Auch Ihr Partner sollte sich untersuchen und – im Falle eines Falles – behandeln lassen. Das unangenehme Gespräch sollte nicht hinausgezögert werden.

Denn werden die Chlamydien früh erkannt, kann ein Antibiotikum die Erreger von der Genitalschleimhaut vertreiben. Die Infektion heilt dann meistens folgenlos aus. Bleiben die Bakterien unbehelligt, schreitet die Entzündung fort und kann bei Frauen auch die Gebärmutter oder sogar die Eileiter betreffen. Bei Männern ist ein Vordringen bis zu Prostata und Nebenhoden möglich. Behandeln lässt sich die Erkrankung zwar immer noch, Folgeschäden, wie Unfruchtbarkeit, sind dann allerdings nicht ganz auszuschließen. Gerade wegen des schleichenden Anfangs, den der Betroffene nicht zwangsläufig wahrnimmt, sollte die Vorbeugung oberste Priorität haben. Konkret heißt das: Wer häufig mit wechselnden Partnern Sex hat oder eine neue Beziehung eingeht, darf aufs Kondom nicht verzichten.

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