CBD – wie wirksam ist Cannabidiol?

Eine Nahaufnahme einer Pipette, aus der eine gelbliche Flüssigkeit tropft, in eine braune Glasflasche. Im Hintergrund sind verschwommene grüne Blätter zu sehen. Eine Nahaufnahme einer Pipette, aus der eine gelbliche Flüssigkeit tropft, in eine braune Glasflasche. Im Hintergrund sind verschwommene grüne Blätter zu sehen.

Cannabidiol, kurz CBD, ist aktuell einer der Trends auf dem Gesundheitsmarkt. In Drogerien, spezialisierten CBD-Geschäften oder in Onlineshops gibt es mittlerweile unzählige Produkte mit dem Hanfinhaltsstoff. Cannabidiol wird dabei oft als das Wundermittel gegen eine Vielzahl an Beschwerden angepriesen. Es soll bei Stress, Schmerzen, Angstzuständen und sogar Krebs helfen. Doch wie wirksam ist CBD?

CBD wirkt nicht berauschend

Wenn die Begriffe Hanf oder Cannabis fallen, gehen die ersten Gedanken fast immer in Richtung des psychoaktiven Wirkstoffs THC. Das Tetrahydrocannabinol, so der Fachbegriff, ist üblicherweise in Marihuana und Haschisch zu finden und für das charakteristische „high“ verantwortlich. Bereits seit Jahrzehnten unterliegt es dem Betäubungsmittelgesetz.

Im Gegensatz dazu stehen die immer häufiger die CBD-Produkte, die es vermehrt in Drogerien oder Apotheken zu kaufen gibt. Cannabidiol ist der zweithäufigste Inhaltsstoff der Hanfpflanze und wird ebenso wie THC aus der weiblichen Pflanze gewonnen. Es hat jedoch keine berauschende Wirkung und macht nicht süchtig, weshalb CBD nicht als Betäubungsmittel eingestuft ist. Stattdessen werden dem „harmlosen Bruder“ des THC eine Vielzahl an gesundheitsfördernden Merkmalen zugesprochen.

Epilepsie und mehr: Wann wirkt CBD?

Obwohl CBD bei Erkrankungen helfen soll, ist eine therapeutische Wirkung bisher nur bei einer schweren kindlichen Epilepsie nachgewiesen. Seit 2019 hat das entsprechende Medikament die Zulassung als Arzneimittel und wird häufig als Ergänzung anderer Therapieformen genutzt. Zusätzlich ist Cannabidiol Bestandteil eines krampflösenden Medikaments für Patienten mit Multipler Sklerose.

Anders sieht es dagegen bei Alltagsbeschwerden wie Kopfschmerzen und Migräne aus. Hier sollen besonders CBD-Öle eine Linderung bringen. Erste Untersuchungen an Tieren aus dem Jahr 2007 zeigen, dass die Schmerzempfindlichkeit von Ratten gesenkt werden konnte. Es existieren auch Theorien, die sich mit der Wirkweise von CBD auseinandersetzen und davon ausgehen, dass der Hanfbestandteil beim Menschen gegen Schmerzen helfen kann. Genaue wissenschaftliche Untersuchungen oder klinische Studien dazu gibt es jedoch nicht.

Besonders problematisch wird es beim Thema Krebs. Zwar deuten erste Versuche an Tieren oder isolierten Zellen darauf hin, dass CBD der Vermehrung von Tumorzellen entgegenwirken kann, aber gesicherte wissenschaftliche Belege gibt es aber nicht. Denn die Ergebnisse sind nicht eins zu eins auf den Menschen übertragbar. Die Forschung steckt hier noch in den Kinderschuhen.

Wirkung von CBD wissenschaftlich nicht gesichert

Zwar gibt es bereits ein erstes zugelassenes CBD-Medikament, trotzdem steht die Erforschung des Wirkstoffes noch ganz am Anfang. Es gibt viele Hinweise, dass Cannabidiol eine Wirkung haben kann, aber für fast alle Anwendungsgebiete fehlen aussagekräftige Studien und Langzeituntersuchungen. In den nächsten Jahren werden hier vermutlich einige neue Erkenntnisse veröffentlicht.

Ein Problem stellen die aktuell in Drogerien oder im Internet angebotenen CBD-Öle, CBD-Cremes oder CBD-Sprays dar. Es handelt sich dabei weder um zugelassene Medikamente, noch halten die angegebenen Gesundheitsversprechen einer wissenschaftlichen Prüfung stand. Auch der Verkauf bewegt sich in einer rechtlichen Grauzone. Eigentlich unterliegen Artikel mit Cannabidiol in Deutschland der Verschreibungspflicht. So lange der THC-Gehalt jedoch unter 0,2 Prozent liegt, haben Hersteller die Möglichkeit, ihr Produkt als Nahrungsergänzungsmittel zu deklarieren.
Da es bei diesen Mitteln keinerlei Kontrollen zur Zusammensetzung oder der Dosierung gibt, halten viele Ärzte und Verbraucherschützer die frei verkäuflichen Produkte für bedenklich.

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