Veröffentlicht: 18.10.2017 | Lesezeit: 3 Minuten

„Was macht denn überhaupt Aluminium in einem Deodorant?“ Diese Frage haben sich wahrscheinlich sehr viele Deutsche gestellt, als die Diskussion um die Inhaltsstoffe gängiger Deos aufkam. Der Grund leuchtet allerdings durchaus ein: Deos ohne die verrufenen Aluminiumsalze schützen zwar vor der Entstehung von unangenehmen Gerüchen, die Schweißbildung selbst hemmen sie allerdings nicht. Das Aluminium „verkorkt“ und verengt die Schweißdrüsen – für eine Weile kann sich deshalb die Angst vor Geruch und Schweißflecken verabschieden.
Das Problem: Aluminium geht unter die Haut
Wie viel Aluminium der Mensch tatsächlich aufnimmt, ist schwer zu bestimmen. Verwendet wird das Leichtmetall schließlich auch in Cremes, Zahnpasta und Lippenstiften. Folien und Blechen. Gerade wenn diese direkt mit Essen in Berührung kommen, geben sie ebenfalls Aluminium ab. Bei allen Berechnungen ist außerdem eines nicht zu vergessen: Aluminium taucht ganz natürlich in der Erdkruste auf. Obendrein enthalten also auch Trinkwasser, Gemüse und Co. Aluminium – in geringer Konzentration. Trotzdem addieren sich all diese Quellen zu einer ganz beachtlichen Menge. Wem bei diesem Gedanken etwas unwohl wird, der liegt mit seiner Intuition nicht falsch: Überschreitet die Aufnahme den verträglichen Schwellenwert, hat das Auswirkungen auf die Gesundheit.
Wo der unbedenkliche Grenzwert für den Menschen so ganz genau liegt, ist bisher allerdings noch nicht geklärt. Schätzungen zufolge sollte ein Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht in der Woche nicht überschritten werden. Studien, die den Wert genau nachweisen, fehlen noch. Klar ist: Nehmen wir dauerhaft mehr Aluminium auf als unser Körper verkraften kann, scheidet er nicht mehr alles davon aus, sondern lagert es in Skelett und Lunge ein. Das Bundesinstitut für Risikobewertung geht davon aus, dass durch die Ernährung allein die Toleranz meist schon voll ausgeschöpft ist. Vor allem für Embryonen, Knochen und die Funktionsfähigkeit der Nerven kann das gefährlich werden.
Krankmacher Aluminium?
Studien deuten außerdem auf einen Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Aluminium und der Entstehung von Brustkrebs und Alzheimer hin. Bei beiden Patientengruppen entdeckten Forscher erhöhte Aluminium-Konzentrationen im betroffenen Gewebe. Ob das Leichtmetall die Ursache oder lediglich eine Begleiterscheinung der Erkrankungen ist, konnten sie bisher noch nicht feststellen. Auch hier muss noch geforscht werden.
Um sich vor dem potentiellen Risiko zu schützen, gibt es inzwischen viele Auswahlmöglichkeiten: Die meisten Hersteller haben mittlerweile auch alu-freie Deodorants ins Sortiment aufgenommen. Vorsicht ist dabei aber trotzdem geboten, denn meist besteht auch die Flasche selbst aus Aluminium. Wer auf die gute Wirkung der Aluminiumsalze bei der Schweißbekämpfung nicht verzichten will, könnte zu Roll-ons und Sticks greifen. Ihr Aluminium wird in geringerem Umfang aufgenommen als das von Sprays. Besonders wichtig: Das Deo nicht direkt nach dem Rasieren der Achselhaare auftragen. Die Rasierklinge verursacht fast immer kleine Hautverletzungen, durch die das Aluminium besonders stark aufgenommen wird.

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