Angela Homann

Angela Homann

Zahnärztin

Zahnärztin Angela Homann ist spezialisiert auf CMD-Behandlungen. Außerdem ist sie Expertin für Ästhetische Zahnheilkunde, Zahnärztliche Chirurgie und Zahnersatz.

Schmerzen im Kiefergelenk können Zeichen einer CMD sein. - ©SHOTPRIME STUDIO stock.adobe.com

CMD-Behandlung beim Zahnarzt: Das hilft bei einer Kieferfunktionsstörung

Etwa 80 Kilogramm Beißkraft hat jeder Mensch. Damit ist der Kaumuskel der stärkste in unserem Körper; und der Kiefer großen Belastungen ausgesetzt. Muskeln, Knochen und Zähne arbeiten in einem engen System zusammen, das diesem Druck tagtäglich standhält. Es kann aber auch aus dem Gleichgewicht geraten. Experten sprechen von einer Kieferfunktionsstörung oder craniomandibulären Dysfunktion, kurz CMD.

Unsere ÄRZTE.DE Expertin Zahnärztin Angela Homann weiß um die individuellen Folgen der CMD und bietet für Ihre Patienten entsprechende Behandlungen an.

CMD Symptome - Wie äußerst sich eine Kieferfunktionsstörung?

Bis eine CMD eindeutig erkannt wird, dauert es oft lange. Denn die Kieferfunktionsstörung zeigt bei jedem unterschiedliche Symptome. Schmerzen können beispielsweise in den ganzen Oberkörper ausstrahlen. Bei unspezifischen Kopfschmerzen oder Beschwerden der Halswirbelsäule kann sich deshalb durchaus der Besuch bei einem auf CMD spezialisierten Zahnarzt oder Kieferchirurgen lohnen. Weitere Symptome der CMD können sein:

  • Schmerzen an Zähnen, Ohren, Gesicht, Kopf, Nacken und Schultern
  • Geräusche des Kiefergelenks (zum Beispiel ein Knacken)
  • Eingeschränkte Mundöffnung (weniger als drei Finger breit)
  • Schwindel

Wie sieht die Diagnose beim Zahnarzt aus?

Beim Sprechen, Kauen und Schlucken ist der Kiefer ständig in Bewegung. Mal gleitet er vor und zurück, mal sind Rotationen nötig. Damit dieses System funktioniert, muss alles Millimeter genau aufeinander abgestimmt sein. Passen die Kiefergelenkteile nicht exakt zueinander, kann es zu Fehlbelastungen und Beschwerden kommen.

Das bedeutet aber nicht, dass jeder mit einer Fehlstellung eine CMD bekommt. Etwa 70 % der Menschen sollen nach Schätzungen eine Verschiebung der Kiefergelenkteile haben. Davon beschreibt aber nur jeder Siebte die oben genannten Symptome.

Für eine Diagnose sollte der Zahnarzt deshalb zunächst mit dem Patienten sprechen. Die Beschreibung der Beschwerden kann einen ersten Hinweis darauf geben, wie sich die Verschiebung auswirkt. Manchmal kann der Zahnarzt auch Anzeichen dafür bei einer (Vorsorge-)Untersuchung erkennen. Abgenutzte Zahnhälse deuten zum Beispiel auf starkes Zähneknirschen oder -pressen hin. Belastungen der Knorpel können manchmal auch von außen erspürt werden. Für eine eindeutige Diagnose ist zudem ein Röntgenbild aufschlussreich. Durch das bildgebende Verfahren kann ein auf CMD spezialisierter Zahnarzt das Zusammenspiel der einzelnen Teile sehr gut erkennen und Fehlstellungen feststellen.

Welche Behandlung hilft bei CMD?

Die Verschiebung der Kiefergelenksteile alleine führt in der Regel nicht zu den Beschwerden. Erst wenn eine weitere Belastung hinzukommt, entwickeln die Patienten Symptome. Die Fehl- und Überbelastung kann zahlreiche Auslöser haben. Zähneknirschen oder -pressen wird beispielsweise durch Stress, aber auch durch falsch sitzende Füllungen begünstigt.

Im ersten Schritt geht es deshalb darum, nach den Ursachen zu suchen. Kronen, Füllungen und Implantate sollten genau auf Ihren Sitz geprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Liegen Schwellungen der Kaumuskulatur vor, müssen diese ebenso behandelt werden. Brillenträger sollten außerdem den Sitz ihrer Sehhilfe testen lassen.

Bei der Behandlung der CMD geht es vor allem darum, das System zu entlasten und die Fehlstellung wieder zu korrigieren. Nach der Beseitigung der Ursache sollte deshalb eine Zahnschiene getragen werden. Der Zahnarzt erstellt diese mithilfe eines (3D-)Abdrucks. Die Schiene soll möglichst viel, vor allem nachts getragen werden. Sie bringt den Kiefer in eine neutrale Haltung, sodass sich die Muskulatur entspannen kann. In den ersten Tagen kann die Zahnschiene die Symptome verschlimmern. Bei einigen Patienten treten sogar weitere Beschwerden auf. Diese gehen aber schnell wieder zurück. Da sich Muskeln, Sehnen und Gelenke an die falsche Haltung gewöhnt haben, ist die Umstellung schwierig. Danach sollten sich die Symptome der CMD aber rasch bessern.

Im Idealfall arbeitet der Zahnarzt zusätzlich eng mit einem Physiotherapeuten zusammen. Dieser kann nicht nur vor dem Anpassen der Schiene Verspannungen lockern, er unterstützt die Behandlung auch im weiteren Verlauf. Durch die enge Betreuung kann die Kau- und Kiefermuskulatur weiter entspannt werden. Im Idealfall verschwinden die Beschwerden so mit der Zeit komplett.

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