Digital Dentistry: Vorteile und Nachteile einer CEREC Krone
Die Digitale Technologie verändert die Zahnheilkunde rasant und stetig. Unter dem Stichwort Digital Dentistry werden zahlreiche Neuerungen zusammengefasst, die Patienten und Patientinnen schmerzfreiere, schnellere und ästhetischere Lösungen ermöglichen können.
Eine davon ist die CEREC Krone. Sie ähnelt im Ergebnis der Methode eines klassisch hergestellten Zahnersatzes, bringt aber diverse Vorteile mit sich. Als Zahnarzt und Zahntechniker setzt Klaas Köppe diese Technologie bereits in seiner Zahnarztpraxis in Kiel ein und weiß, worauf Sie bei einer CEREC Krone achten sollten.
Unter einer Krone versteht man eine anatomisch in Zahnform gestaltete Kappe über einem vom Zahnarzt bzw. der Zahnärztin nach bestimmten Regeln präparierten Zahnstumpf. Es gibt viele verschiedene Spielarten der Kronengestaltung: als Teilkrone, Implantatkrone, als Brückenanker, im Kronenblock, etc. Neben der gestalterischen Vielfalt gibt es auch eine Großzahl an verschiedenen Materialien und Materialkombinationen, wie Metalle, Kunststoffe und Keramik. Auch auf Implantaten gibt es unterschiedliche Kronenarten. Was genau zum Einsatz kommt, ist individuell sehr unterschiedlich und von der jeweiligen Situation abhängig. Dies stimmt der Zahnarzt bwz. die Zahnärztin mit der Patientin oder dem Patienten ab.
Was ist eine CEREC-Krone?
Für eine CEREC Krone wird eine spezielle Herstellungstechnik genutzt. Die Abkürzung CEREC steht für CEramic REConstruction und ist eine sogenannte „Chairside-Methode“. Dies bedeutet, dass die Krone nach Möglichkeit in nur einer Sitzung direkt „am Behandlungsstuhl“ gefertigt wird. Dafür kommen gleich mehrere Techniken aus dem digitalen Kosmos zum Einsatz, nämlich der digitale 3D-Scan, ComputerAided Design (CAD) und ComputerAided Manufactoring (CAM).
Um die Krone passgenau herzustellen, wird zunächst ein digitales Modell des Kiefers erstellt. Der 3D-Scanner bzw. eine Interoralkamera erfasst ein extrem genaues Abbild der Mundsituation. Abweichungen, die durch die herkömmlichen Abformmassen entstehen, entfallen. Aus dem Bild entwickelt der Scanner ein dreidimensionales Modell. Auf diesem wird anschließend in der Konstruktionssoftware die Krone designt (CAD) und an die Fertigungssoftware (CAM) weitergeleitet. Die Software steuert eine Fräse (CNC), die aus einem Keramikblock in einer hohen Qualität die äußerst passgenaue Krone fräst. Dafür benötigt sie nur einen Bruchteil der Zeit, herkömmlicher Produktionsverfahren.
Vorteile der CEREC Krone
Ohne die CEREC Technologie ist die Herstellung einer Krone ein langwieriger Prozess. Denn nachdem der Zahnarzt eine fehleranfällige Abformung des zu behandelnden Zahnes genommen hat, muss diese im Folgenden einem Dentallabor übergeben werden. Dieses stellt zunächst ein Gipsmodell her, um dann in mehreren Schritten eine passende Krone zu fertigen. Diese wird dann wiederum in die Praxis zurückgeschickt. Bei einem erneuten Termin kann der Zahnarzt bzw. die Zahnärztin die Krone dann einsetzen.
Eine CEREC Krone bietet also mehrere Vorteile:
- Zeitersparnis: Die Krone kann direkt in der Zahnarztpraxis hergestellt werden. Der gesamte Prozess – vom digitalen Scan bis zur fertigen Keramikkrone – dauert ca. 2-3 Stunden. Der kleinste Teil dieser Zeit ist Behandlungszeit. Während der Fertigung der Krone, die den größten Teil der Zeit einnimmt, können Patienten und Patientinnen zusehen, aber auch Erledigungen machen und erst zum Einsetzen in die Praxis zurückkommen.
- Kein Provisorium nötig: Da alles in einer Sitzung bzw. an einem Tag geschieht, braucht es kein kantiges Provisorium.
- Digitale Präzision: Da auf die verschiedenen Massen (Addruckmasse, Gips etc.) mit ihren Volumenschwankungen und daraus resultierenden Toleranzen verzichtet werden kann, besteht eine bestechende Präzision.
- Ästhetik: Die verwendete Keramik kann optimal an die natürliche Zahnfarbe angepasst werden, sodass sich die Krone optimal in die Zahnreihe einfügt.
- Für Allergiker geeignet: CEREC Kronen sind metallfrei und gut verträglich.
- Patientenkomfort: Der oft als unangenehm wahrgenommene Abdruck ist nicht nötig.
Nachteile und Grenzen der CEREC Krone
Eine CEREC Krone kann (noch) nur bei festsitzendem Zahnersatz, zum Beispiel bei einer Krone auf einem bestehenden Zahn, einer Brücke oder bei einem Zahnimplantat, eingesetzt werden. Entscheiden Sie sich gemeinsam mit Ihrem Zahnarzt bzw. Ihrer Zahnärztin für eine Zahnprothese, sollte diese auch weiterhin in einem Zahnlabor hergestellt und anschließend optimal angepasst werden. Aber auch hier gibt es Entwicklungen hin zur Digitalisierung und Vereinfachung der Prozesse. Diese sind allerdings noch nicht in der Breite marktreif.
CEREC Kronen werden zudem nicht vollständig von den Krankenkassen übernommen. Die meisten Patienten und Patientinnen müssen deshalb einen Teil selbst bezahlen.
Nicht jede Zahnarztpraxis bietet CEREC an. Denn auch für die Praxen sind die Hürden wie hohe Anschaffungs- und Unterhaltskosten der Systeme sowie die Erarbeitung der passenden Workflows aufwändig zu meistern.
Die Kosten einer CEREC Krone
Wie oben erwähnt übernehmen die Krankenkassen bei einer CEREC Krone lediglich den Festzuschuss. Je nach Aufwand und Material müssen Patienten und Patientinnen bei einer CEREC Krone 500 – 900 € zuzahlen, teils sogar mehr. Oft übernehmen Zahnzusatzversicherungen zumindest einen Teil dieser Kosten.
Deshalb ist hier größtmögliche Transparenz vor der Behandlung besonders wichtig. In der Praxis, Zahnarzt Kiel - Klaas Köppe, wird beispielsweise im Vorfeld ein Kostenvoranschlag erstellt und detailliert besprochen, selbstverständlich inklusive der infrage kommenden Alternativen. Offene Gespräche über die Kosten und mögliche Behandlungsalternativen bilden die Grundlage für eine gute und vollumfängliche Zahnbehandlung, auch bei der CEREC Krone.
Für wen eignet sich die CEREC-Krone?
Die CEREC Krone kann bei jedem Patienten und jeder Patientin mit festsitzendem Zahnersatz eingesetzt werden. Es gibt allerdings einige Patientengruppen, die besonders davon profitieren, darunter:
- Patienten und Patientinnen mit wenig Zeit
- Allergiker:innen (metallfreie Lösung)
- Patienten und Patientinnen mit hohen ästhetischen Ansprüchen
- Patienten und Patientinnen mit Zahnarztangst oder Angst vor Abdrücken
- Patienten und Patientinnen mit empfindlichem Zahnfleisch