Auch Ihre Praxis hat ein Gesundheitsmanagement. Garantiert! Denn dabei geht es um viel mehr als Obstkörbe, Yoga-Stunden oder Feelgood-Manager:Innen. Hygienevorschriften fallen etwa ebenso darunter wie ein Pausenraum oder die Wiedereingliederung nach einer längeren Erkrankung. Alle Maßnahmen, die die Gesundheit der Mitarbeiter:Innen schützen oder stärken können, sind Teil des Gesundheitsmanagements. Gerade in Praxen gibt es also ziemlich viele davon; und Sie können davon profitieren.
Praxisinternes Gesundheitsmanagement bringt viele Vorteile
Gute Mitarbeiter:Innen haben nicht nur Fachwissen. Sie sind leistungsstark, selbstständig und motiviert. Im Idealfall mögen sie ihren Job und kommen gerne jeden Tag in die Praxis. Damit das alles zutrifft, ist nicht zuletzt das Gesundheitsmanagement entscheidend. Zahlreiche Studien zeigen, dass es die Motivation und Leistungsfähigkeit von Beschäftigten steigern kann. Gleichzeitig gehen Krankheitstage und Kündigungen zurück. So etwa das Ergebnis eines Forschungsberichts im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Schon kleine Maßnahmen können viel bewirken. Es kann sich also lohnen, sich mit dem Gesundheitsmanagement zu beschäftigen.
Vorteile können sein:
- Geringere Fehlzeiten
- Weniger Kündigungen
- Seltener Frühberentungen
- Weniger Arbeitsunfälle
- Steigende Arbeitsqualität und -Geschwindigkeit
- Gutes Miteinander unter allen Praxismitarbeitern und -Mitarbeiterinnen
- Gegenseitiges Vertrauen
- Gesunde Arbeitsprozesse
- Gute Belastbarkeit
- Identifikation mit der Praxis
- Gutes Arbeitsklima
- Mitarbeiter:Innen achten auf ihre Gesundheit
Wie kann das Gesundheitsmanagement in Ihrer Praxis aussehen?
Die gesetzlichen Vorgaben zum Gesundheitsschutz in der Praxis müssen Sie natürlich einhalten. Daneben gibt es aber auch viele freiwillige Maßnahmen, von denen Sie profitieren können. Dafür müssen Sie nicht gleich große Summen in die Hand nehmen. Oft reichen schon Kleinigkeiten aus, um den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen Ihre Wertschätzung zu zeigen. Allerdings sollten Sie als Team ein wenig Zeit investieren. Es gibt zwar viele Listen mit Vorschlägen, was sich schnell und kostengünstig umsetzen lässt, doch möchten Sie mit Ihrem Gesundheitsmanagement wirklich etwas erreichen, sollten Sie sich mit Ihren individuellen Zielen und Wünschen befassen.
Ein Beispiel: Für die Empfangsmitarbeiterin mit Rückenschmerzen ist ein ergonomischer Stuhl wichtiger als frisches Obst. Der Auszubildende freut sich eventuell mehr über gesunde Snacks als den Rabatt im Fitnessstudio.
Im Idealfall führen Sie eine Befragung unter allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen durch. Bei kleinen Teams kann das offen in einem gemeinsamen Meeting passieren. Auch ein Fragebogen oder eine Box für Vorschläge ist möglich. Zusätzlich sollte sich die Leitung der Praxis zusammensetzen. Welche der oben genannten Vorteile sind für Sie besonders wichtig? Würden Sie lieber einmalig investieren oder regelmäßig kleine Beträge ausgeben? Was soll sich am Ende durch die Maßnahmen verbessern? Formulieren Sie klare Ziele und legen Sie Eckdaten fest, an denen Sie sich orientieren können.
Die psychische Gesundheit – ein wichtiger Teil des Gesundheitsmanagement
Oft denken wir zuerst an die körperliche Gesundheit. Tatsächlich sorgen aber psychische Erkrankungen für die meisten Fehltage. Ein wichtiger Teil des Gesundheitsmanagements ist deshalb die Stressprävention. Arbeitsklima und Führungskräfte sind dafür ein wichtiger Baustein. Auch wenn Überstunden nicht zur Regel werden, sondern eine seltene Ausnahme bleiben oder sogar komplett wegfallen, kann das die psychische Belastung nachweislich verringern.
Daneben sollten alle Praxismitarbeiter:Innen Zeit zur Entspannung haben. Ein Pausenraum, in dem sie nicht gestört werden, ist ein guter Anfang. Überlastungen sollten offen angesprochen werden können und sofortige Gegenmaßnahmen nach sich ziehen. Zusätzlich können Weiterbildungen oder Seminare zur Stressreduktion helfen. All diese Punkte gelten übrigens auch für Praxisinhaber:In.
Hausaufgaben: Gesundes Verhalten in der Freizeit fördern
Der Praxisalltag kann viel zur Gesundheit beitragen. Am Ende entscheidet aber vor allem die Freizeit, ob wir einen gesunden Lebensstil führen. Besonders große Unternehmen haben das erkannt und versuchen zum Beispiel, Mitarbeiter:Innen zu mehr Sport oder ausgewogener Ernährung zu motivieren. Ziel ist es nicht, die Kollegen und Kolleginnen zu einem gesunden Leben zu überreden. Vielmehr sollen sie aufgeklärt werden, wie es aussehen könnte. An manchen Stellen wird auch die Hürde dafür verkleinert, etwa wenn es Trainingsmöglichkeiten oder Massagen direkt auf dem Firmengelände gibt.
Die Mitarbeiter:Innen Ihrer Praxis wissen wahrscheinlich schon sehr viel über Gesundheitsprävention. Dennoch kann es helfen, alle gemeinsam fortzubilden oder bei einem Teamevent die Freude an Sport und Bewegung wiederzufinden. Haben Sie zusätzlich ein offenes Ohr für private Schwierigkeiten und reagieren flexibel, wenn ein Kollege oder eine Kollegin Unterstützung braucht, können Sie viel zur Gesundheit Ihrer Mitarbeiter:Innen beitragen.