Zahnunfall: Bei ausgeschlagenen Zähnen hilft eine Zahnrettungsbox

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Beim Fangenspielen auf dem Parkplatz zu spät nach vorne geschaut, schon kollidiert der Schneidezahn mit dem Seitenspiegel – fast jeder kann so eine Zahnunfall-Geschichte aus der eigenen Kindheit erzählen. Schätzungen zufolge hat jedes dritte Kind unter fünf Jahren ein Zahntrauma. Dabei können Zähne sich dauerhaft verfärben, abbrechen, verschieben oder gleich ganz ausgeschlagen werden.

Oft können die betroffenen Zähne repariert oder gerettet werden. Dafür sind allerdings vor allem die ersten Minuten nach dem Unfall entscheidend.

Zahnunfall – so reagieren Sie richtig

Zahntrauma sind meist mit Weinen, Geschrei und blutenden Lippen oder Zahnfleisch verbunden. Im ersten Moment sollte deshalb vor allem das Kind getröstet und beruhigt werden. Anschließend können Sie sich die betroffene Stelle genauer ansehen.

Untersuchen Sie dabei die Mundhöhle sehr vorsichtig und berühren Sie verletzte Stellen möglichst nicht. Zahnbruchstücke oder ausgeschlagene Zähne sollten Sie ungesäubert zur Seite legen. Anschließend können Sie die Blutung stoppen, indem das Kind auf steriles Verbandsmaterial oder ein Taschentuch beißt. Kühlen von außen hilft gegen die Schmerzen und eventuell auftretende Schwellungen.

Nicht immer ist eine Behandlung beim Zahnarzt nötig. Bei einem Zahnunfall sollten Sie dennoch so schnell wie möglich einen Termin machen. Verschobene Zähne können beispielsweise in den ersten Stunden oft noch in die Ausgangsposition gebracht werden. Sind Milchzähne betroffen, kann der Zahnarzt zudem Vorsichtsmaßnahmen treffen, damit die bleibenden Zähne dahinter keinen Schaden nehmen.

Zahnbruchstücke und ausgeschlagene Zähne aufbewahren

Vor allem bei den bleibenden Zähnen hat der Zahnarzt die Möglichkeit, abgebrochene Stücke wieder anzukleben. Ausgeschlagene Zähne können sogar wiedereingesetzt werden. Dafür müssen sie allerdings richtig aufbewahrt werden:

  • Säubern oder desinfizieren Sie Zahnbruchstücke oder ausgeschlagene Zähne nicht. Achten Sie außerdem darauf, die Wurzeln möglichst nicht zu berühren.
  • Damit sie möglichst lange aufbewahrt werden können, müssen sie feucht gehalten werden. Die Hand, ein Taschentuch oder eine Plastikdose sind deshalb kein guter Ort für ausgeschlagene Zähne.
  • Haben Sie nichts anderes zur Hand, können Sie den Zahn in etwas gesammelter Spucke oder einer Frischhaltefolie etwa 15 Minuten frisch halten. In Kochsalzlösung aus der Apotheke oder H-Milch übersteht er die Fahrt zum Zahnarzt etwas länger. Im Idealfall legen Sie den Zahn in eine Zahnrettungsbox.

Die Zahnrettungsbox bei ausgeschlagenen Zähnen

Für Turnhallen, Sportvereine oder andere Einrichtungen empfiehlt sich eine Zahnrettungsbox im Erste Hilfe Kasten. Sie enthält eine spezielle Nährlösung, die ausgeschlagene Zähne oder Bruchstücke feucht und gleichzeitig keimfrei hält. So können sie theoretisch mehrere Stunden sicher aufbewahrt werden. Das ist besonders hilfreich, wenn zunächst andere Verletzungen versorgt werden müssen, bevor der Zahnarzt seine Behandlung beginnen kann. Die meisten Zahnrettungsboxen sind etwa drei Jahre haltbar und können auch in privaten Haushalten eingesetzt werden. Es gibt sie von vielen verschiedenen Anbietern, das Prinzip ist in der Regel aber dasselbe.