Veröffentlicht: 29.11.2019 | Lesezeit: 4 Minuten

Nierensteine eine Thematik, mit der sich die meisten erst auseinandersetzen, wenn sie selbst betroffen sind. Dabei hat sich die Zahl der Harnsteinerkrankungen, zu denen Nierensteine zählen, in den westlichen Industrienationen in den letzten 20 Jahren verdreifacht. Alleine in Deutschland werden jährlich etwa 1,2 Millionen Menschen behandelt.
Nierensteine sind damit keine Seltenheit mehr. Deshalb ist es umso wichtiger, sich mit dem Leiden auseinanderzusetzen.
Was sind Nierensteine und wie entstehen sie?
Nierensteine, in der Fachsprache Nephrolithiasis genannt, sind Ablagerungen, die aus Bestandteilen des Harns, zum Beispiel Calziumoxalat, bestehen und sich in den Nieren bilden. Sie haben selten eine einheitliche Größe, sondern variieren von Fall zu Fall. Meistens sind sie so groß wie Reiskörner, sie können aber auch auf mehrere Zentimeter anwachsen.
Bei der Entstehung der Nephrolithiasis können die unterschiedlichsten Faktoren eine Rolle spielen und dazu beitragen, dass die Harnbestandteile sich im Urin nicht mehr auflösen.
Zu den Risikofaktoren gehören unter anderem:
- Flüssigkeitsmangel
- Nierensteine in der Familie
- ungesunde Ernährung
- Übergewicht
- Stoffwechselstörungen, wie Diabetes
- Störungen der Nierenfunktionen
Bekannte Symptome von Nierensteinen
Nierensteine können längere Zeit unbemerkt im Körper existieren und keinerlei Probleme bereiten. Manchmal werden sie erst im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung entdeckt. Ein Grund dafür ist, dass sich nicht jede Erkrankung mit starken Symptomen bemerkbar macht. Teilweise treten auch keine oder nur milde Anzeichen, etwa ein leichtes ziehen im Nierenbereich, auf. Sollten Sie jedoch an einer Harnwegsinfektion oder Blut im Urin leiden, sind das deutliche Merkmale von Nierensteinen.
Sobald die Steine jedoch zu groß werden, kann es passieren, dass eine Stauung des Harns entsteht und heftige Schmerzen auslöst, auch Nierenkolik genannt. Diese tritt meist mit eigenen Begleiterscheinungen auf:
Diagnose von Nierensteinen
Oftmals wissen Betroffene nicht, womit sie es zu tun haben. Besonders dann, wenn nur Symptome auftreten und noch keine Nierensteine über den Harn austreten. Aus diesem Grund ist der Hausarzt für viele Patienten der erste Ansprechpartner. Nach Bedarf ist die Überweisung an einen Facharzt für Urologie nötig. Um das Krankheitsbild bestmöglich festzustellen, hat der behandelnde Arzt verschiedene Möglichkeiten.
Zunächst wird meistens die Krankengeschichte aufgenommen. Hier wird auf etwa auf Vorerkrankungen oder die Ernährung eingegangen. Diese ist für die weitere Behandlung ein wichtiger Schritt, da so das künftige Vorgehen geplant werden kann.
Die eigentliche Diagnose wird mit anschließend mithilfe bildgebender Verfahren gestellt. Eine gängige Methode ist dabei die Ultraschalluntersuchung zusammen mit Röntgenaufnahmen der Nieren, Harnleitern und Blase. Weiterhin können eine Blut- oder Urinuntersuchung sowie eine Computertomografie zur Untersuchung verwendet werden.
Wie werden Nierensteine behandelt?
Die Therapie ist abhängig von den Symptomen und der Größe der entdeckten Nephrolithiasis. Sind bisher keinerlei Schmerzen aufgetreten und die Nierensteine werden erst zufällig bei einer Untersuchung entdeckt, kann möglicherweise auf eine Behandlung verzichtet werden. Kommt Ihr Arzt zu dieser Bewertung, dann können Sie den Abbauprozess mit einigen Maßnahmen unterstützen. Dazu gehören: Viel trinken, regelmäßige Bewegung oder bestimmte Medikamente, die den Abgang der Steine erleichtern sollen.
Falls der Stein zu groß ist, um auf einem natürlichen Weg den Körper zu verlassen, muss er entfernt werden. Damit kann einem Harnstau vorgebeugt werden, der im schlimmsten Fall die Niere schädigen kann. Es existieren zwei gängige Methoden, die Harnsteine zu beseitigen, zum einen eine Operation, zum anderen die Zertrümmerung mithilfe der Stoßwellentherapie. Welche Behandlungsform bei Ihnen sinnvoll ist, wird in einem persönlichen Gespräch mit dem behandelnden Arzt geklärt.
Tipps, um Nierensteine vorzubeugen
Sobald der Nierenstein entfernt ist, sollten Sie darauf achten, einer weiteren Entstehung bestmöglich vorzubeugen. Dazu gibt es einige Tipps, die Ihnen dabei helfen können.
Nehmen Sie genügend Flüssigkeit zu sich
Verteilt über den Tag sollten es mindestens 2 bis 2,5 Liter sein. Empfehlenswert sind dabei Wasser, ungesüßte Früchtetees oder verdünnte Säfte. Auf süße Softdrinks sollte gänzlich verzichtet werden.
Achten Sie auf Ihr Gewicht
Mit dem Abbau von möglichem Übergewicht, gepaart mit viel Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung, kann das Risiko einer Nierensteinbildung gesenkt werden.
Die passenden Nahrungsmittel können bei vielen Krankheitsbildern eine vorbeugende Maßnahme sein. Welchen Effekt genau sie bei der Bildung von Harnsteinen hat, muss erst noch weiter erforscht werden. Dennoch geben Ernährungsexperten, abseits von individuellen Anforderungen, folgende Tipps für die Nierensteinprävention:
- Vermehrt auf Fleisch verzichten.
- Salzhaltige Lebensmittel und Süßigkeiten sollten eine Ausnahme sein
- Obst und Gemüse können gut sein. Die Ausnahme bilden hierbei Lebensmittel mit hohem Oxalatanteil wie Spinat oder Rote Beete.
- Nüsse nur in kleinen Mengen genießen

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