Veröffentlicht: 02.12.2019 | Lesezeit: 3 Minuten
Bei Mundsoor handelt es sich um eine Pilzinfektion, die bei Neugeborenen oft auftritt. Anders als bei Erwachsenen und älteren Kindern ist die Haut in den ersten Lebensmonaten noch nicht stabil ausgebildet. Das heißt, dass die immunologische Barriere des Kindes mit gesunden und normalen Keimen noch nicht ausgereift ist. Wird Mundsoor früh erkannt und behandelt, verläuft er in der Regel harmlos.
Wie erkennen Eltern, ob ihr Baby Mundsoor hat?
Mundsoor wird durch den Hefepilz Candida albicans ausgelöst. Eltern können an diesen Symptomen erkennen, ob ihr Baby an der Infektion leidet:
Fieber
Einige Säuglinge zeigen im Rahmen einer Mundsoorerkrankung erhöhte Temperatur oder leichtes Fieber.
Belag
Im Mundbereich bildet sich, zumindest bei dieser Pilzart, ein weißlich-grauer Belag, welcher nur sehr schwer abwischbar ist und auf der Mundschleimhaut haften bleibt. Er betrifft vor allem Zunge, Gaumen, Wangen, Zahnfleisch und Lippen.
Der Belag ist nicht zu verwechseln mit den Milchablagerungen, die sich nach einer Still- oder Flaschenmahlzeit üblicherweise ablegen.
Brennen
Viele Babys treten in den sogenannten „Stillstreik“, trinken also schlecht, da sie unter Schmerzen wie Brennen leiden.
Ist Mundsoor ansteckend?
Mundsoor ist äußerst ansteckend und kann nach einer längeren Antibiotikatherapie oder Cortison-Einnahme auch bei älteren Kindern und Erwachsenen auftreten. Der überwiegende Teil der Menschen trägt den Hefepilz bereits im Mundraum, ohne jedoch Symptome zu entwickeln. Babys können sich schon während der Geburt im Geburtskanal damit anstecken. Auch der Schnuller bietet eine hervorragende Übertragungsquelle. Eltern sollten ihn daher nie abschlecken, weil er etwa auf dem Boden lag. Schnuller also stets mit Wasser reinigen. Das gemeinsam bespielte Spielzeug kleiner Kinder, welches mitunter auch im Mund landet oder abgeschleckt wird, kann ebenfalls zu einer Ansteckung führen.
Welche Begleiterscheinungen treten bei Mundsoor auf?
Babys, die unter Mundsoor leiden, trinken in der Regel schlechter, da es schmerzhaft sein kann. Hat der Pilz einmal andere Organe wie die Speiseröhre befallen, kann das zudem zu Schluckbeschwerden, Sodbrennen und anderen Symptomen führen. Ist der Pilz, wie eben beschrieben, bereits in die Speiseröhre gelangt, wandert er von dort leicht in den Magen-Darm-Trakt und kann schließlich den bekannten Windelsoor verursachen. Stillende Mütter infizieren sich häufig, da die Infektion vom Mund ihres Babys auf die Brustwarze übergehen kann.
Wie wird Mundsoor behandelt?
Hebammen und Kinderärzte raten dringend von einer Selbstbehandlung mit Hausmitteln ab. Mundsoor ist eine hartnäckige Krankheit, die unbedingt durch einen Arzt behandelt werden sollte. In der Regel verschreibt dieser ein Antimykotikum, also ein Anti-Pilz-Mittel, welches in Form eines Gels oder einer Salbe auf die infizierten Stellen aufgetragen wird. Mütter, die stillen aber bislang keine Beschwerden hatten, sollten ihre Brustwarzen dennoch mitbehandeln. So kann ausgeschlossen werden, dass ein Infektionskreislauf entsteht.
Da Babys während einer Mundsoorinfektion in der Regel schlechter trinken, sollten Sie gerade dann auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Leicht gekühlte Tees, etwa Fenchel, eignen sich dafür gut. Auf Kamillentee sollten Sie verzichten, da davon ausgegangen wird, dass Kamille das Wachstum der Pilze im Mund begünstigt.
Wie kann einem Mundsoor vorgebeugt werden?
Im Umgang mit Neugeborenen sollte grundsätzlich auf besonders strenge Hygiene geachtet werden, da sich ihr Immunsystem erst entwickeln muss. Den meisten Infektionen, auch bei Erwachsenen, kann durch häufiges Händewaschen vorgebeugt werden. Schnuller, Aufsätze für Flaschen und mitunter Spielzeug, sollten regelmäßig ausgekocht und sterilisiert werden.
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