Urologe erklärt einem Patienten ein Schaubild der Harnwege und Nieren
Urologe erklärt einem Patienten ein Schaubild der Harnwege und Nieren | © ©Adobe Stock, Pixel-Shot, Science RF

Urologie

Im medizinischen Fachgebiet Urologie, werden Erkrankungen und Funktionsstörungen der Harnwege bei Männern, Frauen und Kindern sowie der männlichen Geschlechtsorgane untersucht und behandelt. Häufige Beschwerden, die Urologen behandeln, sind Harnwegsinfektionen, Nierensteine und Prostataerkrankungen. In der Urologie werden sowohl operative wie auch nicht-operative Behandlungen durchgeführt. Es besteht eine enge Verbindung mit anderen Fachbereichen wie der Gynäkologie und der Nephrologie.

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Inhalt

Vorsorge

  • Prostatavorsorge (Tastuntersuchung und PSA-Test)
    • Untersuchungsart: Abtasten der Prostata durch den Enddarm und optional ein Bluttest zur Messung des PSA-Wertes (Prostata-spezifisches Antigen) zur Früherkennung von Prostatakrebs.
    • Schmerzempfinden: Die Tastuntersuchung kann leicht unangenehm sein, ist jedoch schmerzfrei und dauert nur wenige Minuten.
    • Empfehlung: Ab 45 Jahren jährlich empfohlen, bei familiärer Vorbelastung auch früher. Die Tastuntersuchung wird von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Der PSA-Test hingegen ist kostenpflichtig.
  • Früherkennung von Hodenkrebs
    • Untersuchungsart: Abtasten der Hoden durch den Arzt und regelmäßige Selbstuntersuchung.
    • Schmerzempfinden: schmerzfrei, schnell und unkompliziert
    • Empfehlung: Ab der Pubertät, bei familiärer Vorbelastung jährlich. Diese Untersuchung wird von der Krankenkasse übernommen.
  • Nieren- und Blasenvorsorge (Ultraschall)
    • Untersuchungsart: Ultraschalluntersuchung der Nieren und der Blase zur Früherkennung von Nierensteinen, Tumoren und Blasenproblemen.
    • Schmerzempfinden: schmerzfrei und nicht-invasiv.
    • Empfehlung: Ab 50 Jahren bei Risikopatienten oder bei Symptomen. Eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse erfolgt bei begründetem Verdacht.
  • Harnstrahlmessung (Uroflowmetrie)
    • Untersuchungsart: Misst die Stärke und Menge des Harnstrahls, um Harnabflussstörungen oder eine vergrößerte Prostata festzustellen.
    • Schmerzempfinden: schmerzfrei
    • Empfehlung: Ab 50 Jahren bei medizinischem Verdacht oder Harnwegsproblemen.
  • Blasenspiegelung (Zystoskopie)
    • Untersuchungsart: Untersuchung der Blase mit einem dünnen Schlauch, der über die Harnröhre eingeführt wird, um die Blasenschleimhaut zu betrachten.
    • Schmerzempfinden: leichtes Brennen/Ziehen in der Harnröhre, örtliche Betäubung möglich
    • Empfehlung: Ab 50 Jahren bei Verdacht auf Blasenkrebs oder wiederkehrenden Harnwegsinfekten.
  • Urinuntersuchungen
    • Untersuchungsart: Analyse von Urinproben
    • Schmerzempfinden: schmerzfrei
    • Empfehlung: Bei Risikopatienten regelmäßige Untersuchungen, die von der Krankenkasse übernommen werden.

Krankheiten und Symptome

Urologische Tumoren

Prostatakarzinom
  • verstärkter Harndrang, vor allem nachts
  • Probleme, das Wasserlassen zu beginnen
  • Harnfluss ist schwach oder unterbrochen
  • Harninkontinenz
  • Harnverhalt, Wasserlassen nicht mehr möglich
  • Schmerzen bei der Ejakulation
  • Blut im Urin oder Ejakulat
  • Schmerzen im Bereich der Prostata
  • Schmerzen im unterern Rücken mit Steißbein und Lendenwirbel, im Becken, den Hüften oder den Oberschenkeln
  • Erektionsschwäche oder Impotenz
  • verminderter Samenerguss
Harnblasenkarzinom
  • Blut im Urin
  • häufiger Harndrang
  • Störung bei der Blasenentleerung, teilweise schmerzhaft
  • Schmerzen im Unterleib und der Nierengegend

Nierenzellkarzinom

  • ungewollter Gewichtsverlust
  • Appetitlosigkeit
  • Müdigkeit
  • blutiger oder sehr dunkler Urin
  • dumpfer Schmerz im seitlichen Rückenbereich
  • geschwollene Beine
  • evtl. Krampfaderenstehung am Hoden

Hodentumor

  • tastbare, schmerzlose Verhärtung im Hoden
  • Schwellung oder Schmerzen im Hodenbereich
  • Schweregefühl oder Ziehen im Hoden oder der Leiste
  • Anschwellen oder Schmerzhaftigkeit der Brustdrüsen

Peniskarzinom

  • Vorhaut und Eichel jucken, nässen und entzünden sich
  • blumenkohlartige, leicht blutende Hautveränderungen an der Eichel
  • Brennen und Stechen unter der Vorhaut
  • übelriechender Ausfluss oder Blutung
  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust
  • angeschwollene Beine durch einen Lymphstau bei Metastasierung

Geschlechtserkrankungen

Hepatitis A
  • Abgeschlagenheit
  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit
  • Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Druckgefühl im rechten Rippenbogen
  • Abneigung gegen fettiges Essen und Alkohol
  • Urin färbt sich dunkel und der Kot hell
  • Gelbfärbung der Haut und Augen sowie Juckreiz
Hepatitis B & C
  • Appetitlosigkeit
  • allgemeines Krankheitsgefühl
  • Fieber
  • Übelkeit und Erbrechen
  • gelbliche Verfärbung der Haut und des Weißen im Auge
  • kleine, spinnenartige Blutgefäße auf der Haut
  • Rötungen der Handfläche

Humanes Papillomavirus (HPV)

  • Feigwarzen auf der Vulva, in der Vagnina und/oder auf der Haut in Leistengegend (Frauen)
  • Feigwarzen auf dem Penis, insbesondere unter der Vorhaut oder in der Harnröhre (Männer)
  • auch rund um und im After möglich, sie können brennenden Schmerz, Juckreiz oder Beschwerden auslösen
Chlamydien (siehe "Fachgebiet Gynäkologie")
Gonorrhö (Tripper) (siehe "Fachgebiet Gynäkologie")
Syphilis (siehe "Fachgebiet Gynäkologie")
Genitalherpes (siehe "Fachgebiet Gynäkologie")
 

Hoden und Penis

Hodenentzündung (Orchitis)
  • Schmerzen im Hodensack (Skrotum)
  • starke Druckempfindlichkeit
  • Skrotum fühlt sich überwärmt an und ist gerötet
  • Haut des Hodensacks ist teilweise dunkel verfärbt
  • Skrotum ist geschwollen, die Fältelung der Hodenhaut ist teilweise weg, die Haut gespannt
  • Schmerzen strahlen in die Leiste und den Unterleib aus
  • Alarmzeichen: Hohes Fieber, Schüttelfrost, manchmal auch Übelkeit und Erbrechen

Hodentorsion

  • plötzliche, sehr starke Hodenschmerzen
  • Schwellung des Hodensacks
  • häufiger Harndrang
  • Übelkeit, Erbrechen und Fieber

Infertilität / Unfruchtbarkeit des Manness

  • unklare Hodenschwellung, Größen- und Konsistenzveränderung
  • Hodenschmerzen
  • Schmerzen beim Urinieren
  • Ausfluss aus dem Penis
  • Probleme bei der Erektion oder der Ejakulation

Hodentumor (siehe "Urologische Tumoren")

Erektile Dysfunktion (Impotenz)

  • Erektion nicht oder nur sehr schwer möglich bzw kann nicht oder nur sehr schwer gehalten werden
  • Penis wird nicht richtig hart und/oder erschlafft schnell
  • oftmals ins Kombination mit anderen sexuellen Funktionsstörungen
  • psychosozialer Druck von Partnern

Harnweg

Harnröhrenentzündung (Urethritis)
  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • unangenehmer Juckreiz
  • weisslicher bis grünlicher Ausfluss
  • bei Männern tritt vor dem ersten Wasserlassen ein Eiter-Tropfen aus der Harnröhre aus
Harnblasenentzündung (Zystitis)
  • häufiger Harndrang
  • brennende Schmerzen beim Urinieren
  • sichtbares Blut im Urin
  • das Gefühl, den Harn nicht halten zu können
  • allgemeines Krankheitsgefühl mit Müdigkeit und Erschöpfung
  • Schmerzen im Unterbauch

Harnsteinleiden (Urolithiasis)

  • starker, in Wellen auftretender stechender Schmerz, der in den unteren Bauch bzw. die Genitalien ausstrahlt 
  • Blutbeimengungen im Urin 
  • Harnwegsinfekte
  • Übelkeit und Erbrechen 
  • Schüttelfrost und Fieber 

Harnröhrenenge (Harnröhrenstriktur)

  • zunehmend abgeschwächter Harnstrahl
  • gespaltener oder gedrehter Harnstrahl
  • Schmerzen beim Wasserlassen 
  • Nachtröpfeln von Urin nach dem Wasserlassen 

Nieren

akute Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis)
  • plötzliches, hohes Fieber und Schüttelfrost
  • heftige Schmerzen im Bereich beider Flanken
  • schmerzhaftes, häufiges und erschwertes Wasserlassen

chronische Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis)

  • unklare Fieberzustände
  • Kopfschmerzen, Abgschlagenheit, Brechreiz
  • dumpfe Rückenschmerzen
  • Bluthochdruck
akute Niereninsuffizienz
  • Schwellung der Füße. Knöchel oder des Gesichts
  • Übelkeit und Müdigkeit
  • Jucken am ganzen Körper
  • Schwierigkeiten beim Atmen
  • selteres Wasserlassen

chronische Niereninsuffizienz

  • Müdigkeit
  • Schwächegefühl
  • Verwirrtheit und verminderte Aufmerksamkeit
  • verminderter Appetit
  • (schwere) Kurzatmigkeit
  • Übelkeit
  • schlechter Geschmack im Mund
  • Schwäche, Zucken, Krämpfe und Schmerzen in den Muskeln
  • Verlust der Empfindungsfährigkeit in bestimmten Körperteilen
  • unangenehmer Bewegungsdrang in den Beinen
  • Schwierigkeiten biem Denken, Verwirrtheit und Krampfanfälle
  • Juckreiz am ganzen Körper

Nierensteine (siehe "Fachgebiet Innere Medizin") 

Nierenschwäche (siehe "Fachgebiet Innere Medizin")

Prostata

Prostataentzündung
  • geringe Urinmenge bei einem häufigen Harndrang mit brennenden Schmerzen beim Wasserlassen
  • Harnstrahl oft abgeschwächt
  • Schmerzen bei und nach der Ejakulation
  • Schmerzen bei der Darmentleerung
  • Schmerzen im Unterleib, teilweise auch im unteren Rücken
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Fieber
Benigne Prostatahyperplasie (BPH)
  • Startschwierigkeiten beim Wasserlassen
  • nächtliche Blasenschwäche
  • Volumen und Stärke des Harnstrahls deutlich vermindert
  • verstärkter Harndrang

 

Untersuchungen und Diagnostik

  • Nierenszintigraphie: Bildgebendes Verfahren zur Beurteilung der Nierenfunktion und Durchblutung mithilfe radioaktiver Substanzen. Die Strahlenbelastung ist gering, die Untersuchung schmerzfrei.
  • Harnstrahlmessung (Uroflowmetrie): Misst die Stärke und Menge des Harnstrahls, um Harnabflussstörungen festzustellen. Die Untersuchung ist schmerzfrei und unkompliziert.
  • Blasenspiegelung (Zystoskopie): Eine Kamera wird durch die Harnröhre in die Blase eingeführt, um die Blasenschleimhaut zu betrachten. Leicht unangenehm, kann bei Bedarf mit örtlicher Betäubung durchgeführt werden.
  • Ultraschalluntersuchung (Sonographie): Schallwellen erzeugen Bilder der Nieren, Blase und Prostata. Eine schmerzfreie und häufig angewendete Methode zur Diagnose von Harnwegs- und Nierenerkrankungen.
  • PSA-Test (Prostata-spezifisches Antigen): Bluttest zur Früherkennung von Prostatakrebs. Wird zur Vorsorge eingesetzt, vor allem bei Männern ab 45 Jahren.
  • Urodynamische Untersuchung: Misst den Druck und die Funktion der Blase während des Füllens und Entleerens. Kann leichte Beschwerden verursachen, liefert wertvolle Informationen bei Inkontinenz oder Blasenfunktionsstörungen.
  • Nieren-CT: Computertomographie der Nieren, um detaillierte Schichtbilder zu erstellen. Wird zur Diagnose von Nierensteinen oder Tumoren genutzt. Die Untersuchung ist schmerzfrei, aber mit einer geringen Strahlenbelastung verbunden.
  • Blut- und Urinuntersuchungen: Standardtests zur Beurteilung der Nierenfunktion und zum Nachweis von Infektionen oder anderen Auffälligkeiten im Harntrakt. Beide Untersuchungen sind schmerzfrei.
  • Prostatauntersuchung (rektale Untersuchung): Der Arzt tastet die Prostata durch den Enddarm ab, um Vergrößerungen oder Auffälligkeiten festzustellen. Kurz und leicht unangenehm, aber wichtig zur Früherkennung von Prostatakrebs.
  • Harnröhrenabstrich: Wird bei Verdacht auf Harnwegsinfektionen oder sexuell übertragbare Erkrankungen durchgeführt. Der Abstrich kann leicht unangenehm sein, liefert aber genaue Informationen über Krankheitserreger.

 

Körper und Themenbereiche

Geschlechtsorgane Sexualität Fortpflanzung Gynäkologie Endokrinologie Diabetologie Infektiologie Immunologie Hämatologie Onkologie Kinderärzte
Urinprobe mit Teststreifen Urologe tastet männlichen Patienten auf Höhe der Nieren ab

 

Termin bei Urologen und Urologinnen
männlicher Patient erklärt Urologen seine Beschwerden an den Nieren 

Was sollte ich bei meinem Termin bei Urologen und Urologinnen beachten?

Ein Termin bei Urologen und Urologinnen ist für viele Menschen mit Scham oder Unsicherheit verbunden, besonders beim ersten Besuch. Wichtig ist, sich bewusst zu machen, dass Urologen und Urologinnen daran gewöhnt sind, über sensible Themen zu sprechen und einfühlsam mit Patienten und Patientinnen umgehen. Das erste Gespräch dient vor allem dazu, Ihre Beschwerden zu verstehen – hier geht es vor allem um eine ruhige, vertrauensvolle Atmosphäre, um Ihnen die Angst zu nehmen. Untersuchungen wie Ultraschall oder Urinproben sind schmerzfrei und werden Schritt für Schritt erklärt, sodass Sie sich jederzeit sicher fühlen können. Auch die durchschnittliche Wartezeit im Wartezimmer von 15 bis 30 Minuten hilft, sich zu entspannen und auf den Termin einzustellen. Vertrauen Sie darauf, dass Ihr Wohlbefinden und Ihre Gesundheit im Mittelpunkt stehen.

Die Wartezeit auf einen Ersttermin beträgt im Durchschnitt etwa 4 bis 6 Wochen; in akuten Fällen können jedoch oft kurzfristige Termine vereinbart werden. Am Tag des Termins sollten Sie pünktlich erscheinen und bequeme Kleidung tragen, da verschiedene Untersuchungen wie Ultraschall oder eine Blasenspiegelung nötig sein könnten.

gesetzliche Leistungen
private Leistungen
  • ab 45 J. Abtasten der äußeren Geschlechtsorgane
  • Abtasten der Prostata vom After aus
  • Abtasten der dazugehörigen Lymphknoten
  • ab 50 J. Test auf nicht sichtbares (okkultes) Blut im Stuhl, jährlich
  • ab 55 J. Darmspiegelung (Kolonoskopie) alle 10 Jahre
  • PSA-Test (zur Prostatakrebsvorsorge)
  • Testosteronwertbestimmung (Hormonstatus)
  • Urintests: NMP22-Blasentumortest, Tests auf Erreger
  • Immo-Care (immunologischer Stuhltest)
  • Nierenultraschall (zur Vorsorge)
  • Hodenultraschall (zur Vorsorge)
  • transrektaler Prostata-Ultraschall (zur Vorsorge)
  • Testosteronwertbestimmung
  • Spermiogramm
  • Schwellkörperuntersuchung bei Potenzstörung
  • Blasenspülungen mit Medikamenten (z.B. bei chronischer Blasenentzündung)
  • Breitbandimmunisierung bei wiederkehrenden Blaseninfekten
  • Beschneidung (als kosmetischer Eingriff)
  • Sterilisations-Vasektomie

Checkliste für Ihren nächsten Termin

 

 

 

 

 

 

Häufig gestellte Fragen

In Deutschland versorgt ein oder eine niedergelassene Urologe oder Urologin im Durchschnitt etwa 23.577 Patienten. Die Patientenzahl variiert jedoch je nach Region: In ländlichen Gebieten wie Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg steigt sie teils auf 30.000 Einwohner pro Urologen, während in Großstädten weniger als 20.000 Einwohner pro Urologen oder Urologin betreut werden. Die Versorgung ist also in städtischen Gebieten dichter, während ländliche Regionen stärker unterversorgt sind.

Wenn wiederholt Bettnässen oder unbemerktes Einnässen auftritt, sollte eine Urologische Fachpraxis aufgesucht werden, da dies organische oder psychische Ursachen haben könnte. Auch bei fieberhaften Infekten, die auf eine Nierenbeckenentzündung hinweisen könnten, ist eine Abklärung notwendig. Ein Hodenhochstand bei Jungen sollte spätestens bis zum Ende des ersten Lebensjahres behandelt werden, um späteren Fruchtbarkeitsproblemen vorzubeugen. Bei einer Vorhautverengung kann eine medikamentöse Behandlung oft erfolgreich sein und eine Operation vermeiden. In der Regel erhalten Sie eine Überweisung bei Ihrem Besuch beim Kinderarzt oder der Kinderärztin. Es gibt Fachärzte mit dem Schwerpunkt Kinderurologie, die speziell auf die Bedürfnisse junger Patienten eingehen. Zudem verfügen viele Kliniken über urologische Fachzentren, die ebenfalls eine Abteilung für Kinderurologie bieten. Mit Übergang in die Pubertät gehen Mädchen allmählich in eine Frauenarztpraxis. Jungen hingegen fallen oft aus diesem Vorsorgeraster, weshalb Urologen und Urologinnen spezielle „Jungensprechstunden“ anbieten, um eine kontinuierliche Betreuung zu sichern. In diesen Sprechstunden erhalten junge Männer Antworten zu Themen der Gesundheitsvorsorge, relevanten Impfungen und Fragen zur Sexualität.

Urologen und Urologinnen sind fachspezifisch für Erkrankungen und Funktionsstörungen des Harntrakts bei Männern und Frauen sowie der männlichen Geschlechtsorgane zuständig. Ein Androloge oder eine Andrologin hingegen ist auf die Männergesundheit spezialisiert und befasst sich intensiv mit spezifisch männlichen Erkrankungen, wie Hormonstörungen, Fruchtbarkeitsfragen und sexuellen Funktionsstörungen – ähnlich wie die Gynäkologie für Frauen.

Nicht jeder Urologe oder Urologin ist auch Androloge oder Andrologin, da die Andrologie eine Zusatzqualifikation ist, die nur Fachärzte und Fachärztinnen in Urologie, Dermatologie oder Endokrinologie erwerben können. Dafür müssen Ärzte und Ärztinnen eine spezielle 18-monatige Zusatzausbildung absolvieren. Gemeinsam haben beide Fachrichtungen, dass sie Männer bei gesundheitlichen Problemen betreuen, jedoch mit unterschiedlichem Schwerpunkt und Qualifikationsniveau.

Quellen und Informationen