Können COVID-19 Selbsttests Ansteckung vermeiden?

Seit Beginn der Pandemie verfolgen wir zwei Ziele: Wir wollen uns nicht selbst mit Covid-19 infizieren, aber auch niemand anderen anstecken, sollte es doch soweit kommen. Eine große Hilfe dabei könnte der Antigen-Schnelltest sein. Ab 3. März soll es diese Tests auch für Privatpersonen geben. Denn wie Studien gezeigt haben, könnten wir uns damit selbst testen und in wenigen Minuten herausfinden, ob wir gerade ansteckend sind.

Wie sicher sind Antigen-Schnelltests?
Vorteile und Nachteile von Antigen-Schnelltests auf COVID-19

Alle Vor- und Nachteile der Antigen-Schnelltests zusammengefasst.

Infektiös oder nicht? Diese Antwort liefert der Antigen-Schnelltest

Der Antigen-Schnelltest sollte schon oft die Hoffnungen auf Lockerungen der Corona-Maßnahmen wahr machen. Bisher hatten Experten damit aber wenig Erfolg. Denn wie unsere Grafik zeigt, ist er einfach nicht so genau wie eine PCR-Untersuchung. Zudem untergraben falsch positive Ergebnisse das Vertrauen in Antigen-Schnelltests. Allerdings könnten sie uns verraten, ob wir gerade ansteckend sind.

Ein Wissenschaftlerteam rund um Virologe Christian Drosten hat sieben Antigen-Schnelltests genauer untersucht. Dabei ging es um ihre Spezifität, also wie viele falsch-positive Ergebnisse sie liefern, sowie die Sensitivität, also ab welcher Konzentration sie anschlagen. Die vorläufig veröffentlichten Studienergebnisse bescheinigen den Tests eine gute Genauigkeit.

Vor allem aber zeigen sie: Sechs der sieben Antigen-Schnelltests führen ab einer ähnlichen Proteinkonzentration zu einem positiven Ergebnis. Diese stimme in etwa mit der Viruslast in der ersten Woche der Erkrankung überein. Die meisten Patienten sind in diesem Zeitraum besonders infektiös. Danach nimmt die Ansteckungsrate stark ab. Damit könnten Antigen-Schnelltests relativ schnell nachweisen, wenn eine Person gerade ansteckend ist.

Wie genau sind Selbsttests auf COVID-19?

Bisher wurden Antigen-Schnelltests vor allem in Krankenhäusern und Altenheimen eingesetzt. Speziell geschultes Personal führte den Rachenabstrich und die anschließende Auswertung durch. In Zukunft sollen aber auch Lehrer, Schüler und andere Personen mit vielen sozialen Kontakten getestet werden. Kann dafür eine kurze Einführung oder eine schriftliche Anleitung ausreichen?

Eine Vorabveröffentlichung der Universität Heidelberg und der Charite Berlin legt das nahe. Die Wissenschaftler führten Antigen-Schnelltests bei 146 Erwachsenen mit typischen Covid-19 Symptomen durch. Zudem testeten sich die Teilnehmer mit einer speziellen Anleitung selbst. Am Ende erkannten die Selbsttester 33 Covid-19 Fälle, das medizinische Personal 34. Selbsttests zu Hause oder in der Schule könnten die Gefahr, SARS-CoV-2 weiterzugeben, also senken.

So funktionieren die unterschiedlichen Tests auf COVID-19

So funktionieren die verschiedenen Tests auf COVID-19

Nur der PCR-Test kann eine Infektion frühzeitig erkennen.

Wann sind Selbsttests bzw. Antigen-Schnelltests sinnvoll?

Ein negativer Antigen-Schnelltests ob selbst oder durch medizinisches Personal ausgeführt, liefert eine Momentaufnahme. Da für ein positives Ergebnis eine relativ hohe Viruslast benötigt wird, kann es sein, dass eine negativ-getestete Person schon am nächsten Tag ansteckend ist. Zudem liefert der Schnelltest auch falsch-positive Ergebnisse. Ein PCR-Test zur Kontrolle ist also in jedem Fall ratsam. Dennoch können die Schnelltests hilfreich sein. So werden sie etwa bereits für Besucher in Kliniken, medizinischen Einrichtungen oder Altenheimen eingesetzt.

Wenn Sie sich selbst testen möchten, sollten Sie dennoch einige Regeln beachten:

  • Führen Sie den Test möglichst unmittelbar vor einem Kontakt oder Besuch durch.
  • Verlassen Sie sich am nächsten Tag nicht mehr auf das Ergebnis.
  • Verschieben Sie bei einem positiven Test alle Treffen und isolieren Sie sich so gut wie möglich.
  • Lassen Sie ein positives Ergebnis durch einen PCR-Test beim Arzt überprüfen.
  • Halten Sie auch bei einem negativen Ergebnis die Hygiene- und Abstandsregeln ein.
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