Corona-Impfung für Kinder - Kompaktwissen für Eltern

Seit Sommer 2021 empfiehlt nun auch das Gesundheitsministerium von Bund und Ländern die Impfung gegen das Corona-Virus für Kinder von zwölf bis 17 Jahren. Der Impfstoff dafür ist mittlerweile auch für alle Kinder ab fünf Jahren zugelassen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) gab ihre bedingte Impfempfehlung für Kinder von fünf bis elf Jahren Anfang Dezember bekannt. Bis die Entscheidung fiel, verging einige Zeit und noch immer ist das Thema Kinderimpfung umstritten. Wir haben in diesem Beitrag alle Informationen zusammengestellt, die Eltern nun haben sollten:

Welche Kinder sollten geimpft werden?

Die STIKO empfiehlt, alle Kinder ab fünf Jahren gegen COVID-19 impfen zu lassen, die

  • an einer Vorerkrankung leiden (siehe unten)
  • eine Kontaktperson haben, die ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf hat und/ oder nicht ausreichend durch eine Impfung geschützt werden kann
  • auf individuellen Wunsch der Eltern diesen Impfschutz erhalten sollen

Die STIKO empfiehlt darüber hinaus vorbehaltlos alle Kinder ab zwölf Jahren gegen COVID-19 impfen zu lassen. Zudem kann es berufliche Gründe für Jugendliche geben, warum sie arbeitsbedingt ein erhöhtes Ansteckungsrisiko oder Kontakt zu Risikogruppen haben.

Welche Vorerkrankungen machen eine Impfung für Kinder und Jugendliche besonders wichtig?

Da einige Grunderkrankungen das Risiko erhöhen, dass das Kind schwerer an COVID-19 erkrankt, ist eine Impfung gegen das Coronavirus für diese Gruppen besonders wichtig:

Risikofaktoren schwerer Verlauf Kinder

Wie wirksam ist die Impfung gegen COVID-19 für Kinder?

Erfreulicherweise zeigen klinische Studien, die im Rahmen der Zulassung durchgeführt wurden, dass eine zweifache Impfung mit dem Comirnaty-Impfstoff bis zu 100 % wirksam ist. Das Alter der getesteten Kinder betrug zwölf bis 15 Jahre. Sie kann demnach auch gut vor einer schweren Erkrankung schützen. Wie lange der Impfschutz hält und ob er auch gegen Mutationen wie die Omikron-Variante schützt, ist noch nicht bekannt (Stand 17.12.2021, RKI). VirologInnen gehen dennoch davon aus, dass die Impfung, wie bei Erwachsenen verlässlich vor einem schweren Verlauf schützen kann. In Großbritannien, wo deutlich mehr Kinder die Impfung bekommen haben, zeigen die Daten zwar mehr Impfdurchbrüche aufgrund der Omikron-Variante, jedoch ist der Impfschutz vor schwerer Erkrankung nach wie vor hoch.

Booster – wer erhält eine Auffrischungsimpfung?

Alle Kinder zwischen zwölf und 17 Jahren sollten nach Empfehlung der STIKO eine Auffrischungsimpfung, auch Booster genannt, erhalten. Da davon ausgegangen wird, dass der Impfschutz nach wenigen Monaten abnimmt, sollte die Immunisierung mit einer dritten Comirnaty-Impfung verstärkt werden. Eltern wird empfohlen, diesbezüglich ihre Kinderarztpraxis zu kontaktieren.

Gibt es Nebenwirkungen bei der Kinder-Impfung?

Schwere Nebenwirkungen sind für Kinder von fünf bis elf Jahren nicht bekannt. Nach der zweiten Impfung zeigten viele Kinder leichte, vorübergehende Impfreaktionen, wie Schmerzen rund um die Stelle des Einstichs, Müdigkeit oder Kopfschmerzen. Typische kindliche Reaktionen auf Impfungen wie Fieber, Durchfall oder Schüttelfrost können ebenso auftreten. Ernsthafte Nebenwirkungen wie eine Herzmuskelentzündung sind sehr selten (RKI Stand 17.12.2021). Nach einigen Tagen vergehen die Beschwerden von alleine. Bis dahin können Eltern gegebenenfalls mit Schmerzmitteln helfen, das Wohlbefinden wiederherzustellen.

Nach der Impfung: Bettruhe oder Sportpause?

Um Nebenwirkungen zu vermeiden, wird Eltern geraten, ihren Kindern nach der Corona-Impfung etwas Ruhe zu bieten. Bettruhe ist nicht nötig, trotzdem sollten sie sich schonen und für einige Tage größere Anstrengungen vermeiden. KinderärztInnen empfehlen eine Sportpause von einer Woche.

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