Bandscheibenvorfall: Wenn der Rücken dicht macht

Rückenschmerzen hatte jeder schon einmal. Doch was passiert, wenn die Schmerzen nicht mehr weggehen und im Laufe der Zeit immer schlimmer werden? Dann könnten Sie einer von jährlich etwa 180.000 Menschen in Deutschland sein, die an einem Bandscheibenvorfall leiden. Dieser Artikel nimmt Sie mit in die Welt der Bandscheiben und hilft Ihnen dabei, die Beschwerde besser zu verstehen.

Risikofaktoren für einen Bandscheibenvorfall

Was ist die Bandscheibe?

Die Bandscheiben, auch als Discus intervertebralis bezeichnet, sind die Stoßdämpfer der menschlichen Wirbelsäule. Sie sitzen zwischen den einzelnen Wirbeln und sorgen mit ihrer flexiblen Form dafür, dass die Wirbelsäule zu einer Bewegung im Stande ist. Insgesamt besitzt der Körper 23 Bandscheiben. Diese bestehen im Inneren aus einem Gallertkern, der von einem harten Faserring umgeben ist, der die Bandscheibe in ihrer Position hält. Nur so können sie ihre Aufgabe, die Dämpfung, erfüllen. Mit einem Wasseranteil von 80 – 85 % sind sie eine Art Wasserkissen, die Last und Druck der Wirbelsäule auffangen und gleichmäßig verteilen.

So entsteht ein Bandscheibenvorfall

Vor allem mit voranschreitendem Alter sinkt die Elastizität der Bandscheiben. Damit steigt auch das Risiko einer Verletzung an. Denn wenn der Faserring porös wird und kleine Risse bekommt, kann sich der Gallertkern mit der Zeit immer weiter nach außen wölben. Sobald der Kern den Ring durchbricht, sprechen Mediziner von einem Bandscheibenvorfall.

Der Bandscheibenvorfall macht sich bemerkbar

Die Verletzung kündigt sich in den meisten Fällen nicht an. Vielmehr tritt sie oftmals plötzlich auf, wenn Sie etwas hochheben wollen oder sich vorneüberbeugen. Sollte dabei von der einen Sekunde auf die andere ein starker Schmerz im Rücken auftreten, ist das ein erstes Symptom. Wenn sich dazu die Muskulatur um die betroffene Stelle herum schlagartig verhärtet, ist das ein weiteres Indiz.

Vor allem die Bereiche der Lenden- und Halswirbelsäule sind anfällig für Bandscheibenverletzungen. Auch wenn die grundlegenden Symptome gleich erscheinen, treten an den einzelnen Stellen eigene Anzeichen auf:

Lendenwirbelsäule

  • Schmerz kann in das Gesäß oder die Beine ausstrahlen
  • Eine vorübergehende Lähmung der Beine ist möglich

Halswirbelsäule

  • Nackenschmerzen
  • In manchen Fällen treten Schmerzen in den Armen oder Händen auf
  • Mögliches Taubheitsgefühl oder Kribbeln in den oberen Extremitäten

Therapie bei einem Bandscheibenvorfall

Während bis vor einigen Jahren eine Operation die bewährte Art der Behandlung war, wird sie mittlerweile nur noch in Ausnahmefällen durchgeführt. In der gängigen Praxis werden etwa 90% der Betroffenen mit einer konservativen Therapie behandelt.
Diese besteht aus zwei Komponenten:

Behandlung des Schmerzes

Hierfür werden Sie meistens mit schmerzlindernden Medikamenten behandelt. Damit soll verhindert werden, dass Sie aufgrund von Schmerzen eine Schonhaltung einnehmen und Ihre Rückenmuskulatur zusätzlich belasten. Neben Medikamenten kann hier auch Wärme hilfreich sein. So soll die Durchblutung der Haut angeregt und die Muskulatur aufgelockert werden.

Stärkung der Rückenmuskulatur

In den meisten Fällen kommt dafür eine Physiotherapie zum Einsatz. Durch spezielle Übungen, aber auch Massagen und Bewegungstherapien, kann Ihre Rückenmuskulatur gestärkt werden.
Ziel der konservativen Behandlungsmethode ist es, dass Sie sich wieder ohne Schmerzen bewegen können. Nach sechs bis acht Wochen sollte sich eine Verbesserung bemerkbar machen. Ist das nicht der Fall, kann es sein, dass eine Operation nötig ist.

Wie einem Bandscheibenvorfall vorgebeugt werden kann

  • Bewegung: Eine gestärkte und ausgewogen belastete Rückenmuskulatur hilft dabei, die Wirbelsäule zu entlasten. Um die passenden Regionen zu trainieren, können rückenfreundliche Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren helfen
  • Richtige Matratze: Mit einer passenden Matratze können Sie ihrer Wirbelsäule dabei helfen während des Schlafens eine gesunde Position einzunehmen. Damit kann sowohl allgemeinen Rückenproblemen, wie auch einen Bandscheibenvorfall vorgebeugt werden.
  • Rückenfreundlicher Arbeitsplatz: Achten Sie darauf, Ihren Arbeitsplatz so rückenfreundlich wie möglich zu gestalten. Dabei kann ein höhenverstellbarer Schreibtisch helfen oder ein ergonomischer Stuhl.
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