Studien zu Employer Branding: Diese Vorteile bringt Employer Branding für Ihre Praxis

Alle unsere Teile der Employer Branding Serie zeigen, eine Arbeitgebermarke aufbauen ist mit viel Arbeit und teilweise auch finanziellen Investitionen verbunden. Doch lohnt sich der Aufwand überhaupt? Welche Vorteile hat Employer Branding für Ihre Praxis? Und wie erfolgsversprechend ist es?

Alle Teile unserer Employer Branding Serie

Teil 1: Employer Branding Definition – was ist das?

Teil 2: Employer Branding Strategie entwickeln

Teil 3: Employer Branding Maßnahmen

Teil 4: Employer Branding auf Instagram und Co.

Teil 5: Employer Branding: Das sind die Vorteile

Teil 6: Employer Branding Beispiele

Employer Branding Studie: Die Umstände machen es heute so wichtig

Beinahe 3 von 4 Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen (73 %) stellen inzwischen höhere Anforderungen an Arbeitgeber:innen. Damit ist die Zahl laut der Erhebung „Recruiting Trends“ der Universität Bamberg von 2020 in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Grund dafür ist auch die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt. Fachkräftemangel macht es in fast allen Branchen möglich, dass sich Bewerber:innen Ihre Stelle aussuchen können. Im Zweifel finden sie meist schnell eine neue, vermeintlich bessere Position. Anders als in den vorangegangenen Jahren sind jetzt also eher Sie als Arbeitgerber:in in der Pflicht, Ihre Angestellten und potenzielle Mitarbeiter:innen von sich zu überzeugen.

Martin Camphausen, Herausgeber des Buches „Employer Branding im Gesundheitswesen“ erklärt das so: „Wir leben in einem Arbeitnehmermarkt. Da tut man gut daran, eine klare Antwort darauf geben zu können, warum Mitarbeiter:innen entweder bei Ihnen bleiben oder zu Ihnen kommen sollten - und eben nicht zu einem anderen Arbeitgeber gehen." Für ihn bringt Employer Branding alles mit, um diese Antworten zu geben.

Zahlen rund um Employer Branding Studien

Was wünschen sich Arbeitnehmer von Ihnen?

Auch wenn oft das Gegenteil behauptet wird: Das Gehalt spielt weiterhin die wichtigste Rolle bei der Suche nach einer Stelle. 2016 fand die Studie „World of Work“ etwa heraus, dass ein höheres Gehalt bei 63 Prozent der Befragten ein wichtiges Kriterium für einen Jobwechsel ist. Gerade bei den jüngeren Generationen X und Y werden allerdings weitere Vorrausetzungen immer wichtiger. Dazu gehören etwa:

  • Work-Life-Balance
  • flexible Arbeitszeiten und Homeoffice
  • Feedback, persönliche Entwicklung und Aufstiegschancen
  • sowie Führungsqualität.

Daneben gewinnen aber auch vermeintlich unwichtige Kriterien wie Diversität und Inklusion, Nachhaltigkeit sowie eine sinnstiftende Tätigkeit an Bedeutung, so die Ergebnisse der „Randstad Employer Brand Research“ aus 2022. Gerade jüngere Arbeitnehmer:innen fordern von Ihren Arbeitgerber:innen häufig eine klare Positionierung für die Zukunft. Sie scheinen dann aber auch treue und überzeugte Fürsprecher:innen für ihn bzw. sie zu sein. Nur ein gutes Gehalt reicht in der Regel nicht mehr aus. Stattdessen geht es darum, auch persönliche, teils individuelle Werte zu erfüllen.

82 Prozent der Bewerber:innen beschäftigen sich vor der Zusage einer Stelle deshalb intensiv mit dem bzw. der möglichen Arbeitergeber:in. Das legt zumindest „Future of Recruiting 2021“ von carrerarc, einem Unternehmen für Stellenanzeigen auf Social Media, nahe. Dabei nutzen sie vor allem online Ressourcen wie Website, Social Media Accounts oder Jobbewertungsportale zur Recherche. Wer das eigene Markenbild aktiv gestaltet und kommuniziert, hat dabei also auf jeden Fall einen Vorteil gegenüber anderen Arbeitgebern und Arbeitgeberinnen.

Was bringt Employer Branding wirklich?

Gründe für Employer Branding gibt es also viele, aber hat es tatsächlich einen Effekt? Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Denn auch wenn Sie Ihre Maßnahmen kontrollieren, Zahlen beobachten und immer wieder anpassen, welches Detail genau für einen Unterschied gesorgt hat, ist nur schwer nachzuweisen.

Die Studie Top Job der Universität St. Gallen macht zumindest Hoffnung, dass sich Employer Branding am Ende auszahlt. Denn laut den Forschungsergebnissen wirkt sich die Attraktivität eines Arbeitsgebers bzw. einer Arbeitgeberin auf die Leistungsfähigkeit und Innovationskraft aus. Demnach haben beliebte Unternehmen eine 16 Prozent höhere Arbeitsleistung und eine 12 Prozent höhere Innovationsrate. Dass sich die Zufriedenheit am Arbeitsplatz auch auf die Arbeitsleistung auswirkt, ist allerdings keine große Überraschung.

Auch dass interne wie externe Maßnahmen zahlreiche Verbesserungen anstoßen und das Arbeitsklima positiv beeinflussen, ist unbestritten. Ob sich Ihre Bemühungen um Employer Branding für Ihre Praxis lohnen, also der Aufwand den Nutzen rechtfertig, können dagegen nur Sie selbst herausfinden. Deshalb ist es so wichtig, alle Maßnahmen genau im Blick zu behalten. Externe Marketingmaßnahmen sollten ausführlich überwacht und gegebenenfalls angepasst werden. Auch bei internen Veränderungen kann eine zweite Mitarbeiterbefragung nach einiger Zeit gute Anhaltspunkte liefern, um den Erfolg zu messen.

Ein Beitrag von unserer Praxismarketing-Expertin Elisabeth Maußner.

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