Triggerpunkt-Therapie: So lösen Sie Muskelknoten

Ein Arzt untersucht den oberen Rücken eines Patienten. Im Hintergrund befindet sich ein Plakat mit anatomischen Darstellungen der Wirbelsäule. Der Patient sitzt mit nacktem Oberkörper vor dem Arzt. Ein Arzt untersucht den oberen Rücken eines Patienten. Im Hintergrund befindet sich ein Plakat mit anatomischen Darstellungen der Wirbelsäule. Der Patient sitzt mit nacktem Oberkörper vor dem Arzt.

Fast jeder kennt sie, die kleinen unangenehmen Knoten in der Muskulatur. Bevorzugt treten sie zwischen Schulter und Nacken auf, aber auch im Oberarm oder Schulterblatt sitzen sie hin und wieder hartnäckig. Diese Triggerpunkte entstehen zum Beispiel durch wiederholte einseitige Belastung, Mangelbewegung, aber auch psychischen Stress. Dabei verursachen sie viele Beschwerden. Häufig führen sie beispielsweise zu Kopfschmerzen oder Wirbelsäulenprobleme. Auch wenn Sie immer wieder unter Fersensporn oder Tennisellenbogen leiden, können die Triggerpunkte dahinterstecken.

Übertragene Schmerzen

Das bedeutet allerdings nicht, dass der Knoten in der Muskulatur Ihrer Ferse, Ihres Ellenbogens oder in der Nähe des Kopfes liegen muss. Typischerweise liegen Triggerpunkte an einer Stelle Ihres Körpers, lösen aber an einer ganz anderen Schmerzen aus, sogenannte übertragene Schmerzen. Bei ihnen liegt die Ursache der Beschwerden also nicht am Ort der Schmerzwahrnehmung. Daher auch der Name: Trigger meint „Auslöser“.

Experten schätzen, dass etwa 80 Prozent der Patienten übertragene Schmerzen haben. Technische Hilfsmittel wie MRT- oder Röntgenaufnahmen können bei Ihrer Diagnose kaum helfen. Stattdessen geht der Behandelnde bei der Triggerpunkt-Therapie mit seinen Händen auf die Suche. Speziell geschulte Psychotherapeuten oder Osteopathen tasten typische Triggerpunkt-Stellen wie den Schulter-, Nacken- und Oberarmbereich auf Verknotungen ab. Auch Dehn- und Krafttests können zeigen, ob die Muskeln richtig funktionieren.

So funktioniert die Triggerpunkt-Therapie

Dann geht es daran, den Muskelknoten aufzulösen. Dabei drückt der Behandelnde mit seinem Daumen auf den Triggerpunkt, um einen erträglichen Schmerz zu erzeugen. Dieser aktiviert die körpereigenen Systeme der Schmerzhemmung. Der Körper reagiert, indem er die betroffenen Muskeln weniger anspannt. Nach zwei bis drei Wiederholungen ist die Spannungssenkung ausgereizt, so der Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten. Die erste Triggerpunkt-Behandlung ist damit abgeschlossen.  

Schon nach der ersten Behandlung sollen Betroffene eine Besserung wahrnehmen. Das bedeutet aber nicht, dass die Beschwerden für immer verschwinden. Die Triggerpunkt-Therapie bekämpft lediglich den Schmerz, nicht die Ursache für den Muskelknoten. Deshalb sollte der Patient nach der ersten Behandlung seine Verhaltensmuster genauer unter die Lupe nehmen. Veränderte Lebensgewohnheiten, wie mehr Bewegung oder weniger Stress, können die Triggerpunkte oft dauerhaft verschwinden lassen.

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