Veröffentlicht: 01.05.2019 | Lesezeit: 3 Minuten
Mit Mini-Schritten geht es wie im Zeitlupentempo voran – Slow Jogging sieht auf den ersten Blick einfach nur komisch aus. Besonders für geübte Sportler ist das langsame Vorankommen eine echte Herausforderung. Dennoch ist der Trend aus Japan zu uns herübergeschwappt. Vor allem Menschen, die nicht gerne laufen, sollen von der gemäßigten Bewegung an der frischen Luft profitieren.
Sportprofessor Hiroaki Tanaka von der Fukuoka-Universität ist das Gesicht der Slow Jogging Bewegung. In Videos und Büchern erklärt er den richtigen Laufstil.
Slow Jogging: So geht´s!
Beim Slow Jogging geht es nicht um Tempo, sondern um die Bewegung. Der Fuß soll zuerst mit dem Mittelfußknochen aufsetzen und nicht wie beim schnellen Laufen mit der Ferse. Um ein Gefühl für die richtige Stelle zu bekommen, können Sie einige Male auf der Stelle hüpfen oder gehen. Slow Jogger achten außerdem auf eine aufrechte Haltung, einen geraden Blick und locker mitschwingende Arme.
Zu Beginn sollten die Schritte möglichst klein ausfallen. Geübtere Läufer können sie nach und nach größer werden lassen und so für einen Marathon fit werden.
Das richtige Tempo beim Slow Jogging
Wer sich beim Slow Jogging auf die Bewegungsabläufe konzentriert und möglichst kleine Schritte macht, wird von selbst sehr viel langsamer. Mindestens 180 Mini-Schritte sollten Läufer pro Minute schaffen. Beim Überprüfen kann ein Schrittzähler helfen.
Gleichzeitig sollten sich Slow Jogger nicht besonders anstrengend. Während des gesamten Laufens sollte eine Unterhaltung ohne Probleme möglich sein. Wer alleine unterwegs ist, kann versuchen ein Lied zu singen. Ziel ist es, immer mit einem Lächeln zu laufen und ohne Anstrengung auch länger durchzuhalten.
Der Trainingserfolg beim Slow Joggen
Mehr Bewegung tut der Gesundheit immer gut. Slow Jogging findet außerdem an der frischen Luft statt, was weitere Vorteile bringen kann. Zudem gilt es als besonders gelenkschonend und wird auch älteren Menschen oder Übergewichtigen empfohlen. Gerade für die ist regelmäßiger Sport wichtig.
Ob Sie mit der neuen Trendsportart wirklich fit für einen Marathon werden, können wir nicht sagen. Auch der wissenschaftliche Vergleich mit anderen Sportarten fehlt. Trainieren Sie also schon regelmäßig, ist ein Umstieg nicht unbedingt nötig. Es spricht aber natürlich auch nichts dagegen, das Slow Jogging auszuprobieren.
Das sollten Sie beim Slow Jogging beachten
Die ungewohnte Bewegung beim Aufsetzen des Mittelfußknochens kann insbesondere regelmäßige Jogger überlasten. Einige Experten empfehlen deshalb, langsam zu beginnen. Abwechselnd eine Minute Slow Joggen und eine halbe Minute Gehen sollen ideal für die Umstellung sein. Nach der Eingewöhnungsphase sollten Sie allerdings mindestens eine Stunde Slow Joggen, um einen Effekt zu erzielen.
Normale Joggingschuhe sind dafür nur bedingt geeignet. Das dicke Polster an der Ferse erschwert die empfohlene Bewegung. Im Idealfall laufen Sie in Schuhen mit flachen Sohlen, bei denen Ferse und Fußspitze nur einen geringen Höhenunterschied haben.
Für viele ist das Slow Jogging aber vor allem eine mentale Herausforderung. Im Gehtempo zu laufen, dabei kaum voranzukommen und erst nach einigen Wochen erste Erfolge zu spüren, ist mit dem üblichen Ehrgeiz beim Sport nur schwer vereinbar. Schnelle Läufer werden deshalb in Deutschland vermutlich auch weiter überwiegen.
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