RSV: Die unterschätzten Erkältungsviren

Vermutlich hatten Sie das Respiratorische Synzytal-Virus, kurz RSV, schon öfter in ihrem Leben. Denn es gehört zu einer der häufigsten Viruserkrankungen. In diesem Herbst macht es allerdings Schlagzeilen. Denn momentan erkranken außergewöhnlich viele Babys und Kleinkinder an RSV. Grund ist die Corona-Pandemie.

Durch die Maßnahmen im letzten Winter wurden neben Sars-CoV-2 auch viele andere typische Viruserkrankungen ausgebremst. Diese sind jetzt wieder auf dem Vormarsch und treffen viele Kleinkinder zum ersten Mal. Da die allererste RSV-Infektion in jungen Jahren besonders heftig verläuft, registrieren Ärzte und Kliniken gerade einen starken Anstieg der Fälle.

Was ist RSV?

Das RS-Virus löst eine akute Erkrankung der oberen und unteren Atemwege aus. Erwachsene und Kinder ab drei Jahren bemerken meist nur leichte Erkältungssymptome. Beschwerden können etwa

  • Schnupfen,
  • Husten,
  • Halsschmerzen
  • oder Fieber

sein. Babys und Kleinkinder trifft RSV meist schwerer. Ihre Atemwege sind noch recht eng, sodass es häufiger zu Bronchitis, Bronchiolitis oder Lungenentzündung kommen kann. Je jünger das Kind, desto wahrscheinlicher ist ein schwerer Verlauf. Schnelle Atmung, Husten oder Trinkverweigerung sind insbesondere bei Säuglingen ein Warnzeichen und sollten beim Kinderarzt abgeklärt werden.

RSV: Wer ist besonders gefährdet?

In den ersten beiden Lebensjahren macht beinahe jedes Kind eine Infektion mit RSV durch. Auch danach kann es immer wieder zur Ansteckung und zu leichten Symptomen kommen, da keine Langzeitimmunität entsteht. Durch den milden Verlauf bemerken Sie die Infektion oft nicht.

Vorsicht ist jedoch bei einem geschwächten Immunsystem geboten. Einen besonderen Schutz benötigen außerdem:

  • Säuglinge in den ersten drei Lebensmonaten
  • Frühgeborene, insbesondere mit bronchopulmonaler Dysplasie aufgrund von Beatmung
  • Babys mit geschwächtem Abwehrsystem
  • Kinder mit angeborenem Herzfehler
  • Kinder mit zystischer Fibrose
  • Kinder mit neuromuskulären Erkrankungen
  • Kinder mit chromosomalen Veränderungen

Wie kann ich mein Kind vor RSV schützen?

Das Respiratorische Synzytal-Virus gehört zu den häufigsten Viren weltweit. Es wird durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Komplett vermeiden lässt sich der Kontakt deshalb kaum. Dennoch sollten Sie grundsätzliche Hygienemaßnahmen einhalten. Dazu gehört regelmäßiges Händewaschen, Kontaktvermeidung bei Erkältungssymptomen und das Reinigen von Spielzeug. Zudem sollte Passivrauch in der Umgebung von gefährdeten Kindern gemieden werden.

Eine Impfung gegen RSV gibt es bisher nicht. Bei Babys mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf kann aber eine passive Immunisierung durchgeführt werden. Hierfür wird alle vier Wochen der synthetisch hergestellte Antikörper Palivizumab in den Oberschenkel gespritzt. Die Schutzwirkung beginnt bereits mit der ersten Dosis, wird aber erst nach der zweiten Gabe voll erreicht.

RSV-Behandlung: Was hilft gegen die Erkrankung?

Bei einer RSV-Infektion werden überwiegend die Symptome behandelt. Wie bei einer Erkältung sollten Sie viel Trinken und falls nötig die Nasennebenhöhlen freihalten. Kinder mit einem schweren Verlauf müssen häufig im Krankenhaus überwacht werden. Dort bekommen sie ausreichend Flüssigkeit. Zudem kann bei einer zu geringen Sättigung Sauerstoff zugeführt werden.

Für eine eindeutige RSV Diagnose ist in jedem Fall ein Nachweis etwa über einen PCR Test nötig.  Dieser kann beim Hausarzt oder Kinderarzt durchgeführt werden.

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