Eigenbluttherapie – kann die Behandlung helfen?

Ob bei chronischen Erkrankungen wie einer Allergie oder Beschwerden die mit dem Immunsystem zusammenhängen, Betroffene suchen ständig nach einer passenden Therapieform. Aus diesem Grund rücken immer mehr Behandlungen der Naturheilkunde in den Mittelpunkt. Von der Eigenbluttherapie versprechen sich Patienten, wie auch Heilberufler und Ärzte gute Ergebnisse.
Was genau steckt hinter der Behandlung mit körpereigenem Blut und wie effektiv ist sie wirklich?

Was ist die Eigenbluttherapie?

Sie zählt zu den Reiz- und Regulationstherapien. Das Ziel einer solchen Behandlung ist es, durch Reize wie Licht oder die Zuführung von Eigenblut, eine Reaktion des Körpers anzuregen. Dadurch sollen gestörte Vorgänge, etwa Stoffwechselprobleme oder Allergien, beeinflusst und Selbstheilungskräfte aktiviert werden. Bei der Eigenbluttherapie sollen bereits bis zu 2 Milliliter Blut ausreichen, um diese Regulation anzustoßen.

Wie wird eine Eigenbluttherapie durchgeführt?

Dem Patienten wird eine kleine Menge Blut aus der Vene entnommen und anschließend in den Körper zurückgeführt. Zwischen der Entnahme und der Rückführung gibt es verschiedene Vorgehensweisen, die jeweils einen eigenen positiven Effekt hervorrufen sollen. Dazu zählen die unveränderte Form, bei der das Blut direkt an anderer Stelle wieder injiziert wird oder die Re-Injektion nachdem das Blut mit homöopathischen Präparaten versetzt wurde.

Um mit dem Eigenblut eine vermeintliche Therapiefunktion einzuleiten gibt es verschiedene Methoden:

  • Spritze in den Gesäß-, Oberschenkel- oder Oberarmmuskel, ähnlich einer Impfung
  • Spritze in Epidermis oder Dermis
  • Infusion direkt in die Vene

Anwendungsgebiete der Eigenbluttherapie

Im Laufe der Jahre sind immer mehr Krankheitsbilder bei denen Ärzte und Heilberufler die Eigenbluttherapie einsetzen hinzugekommen. Mittlerweile ist das Einsatzgebiet vielfältig:

  • Allergien
  • Asthma
  • Neurodermitis
  • Schuppenflechte
  • Pilzinfektionen
  • Geschwächtes Immunsystem

Neben der Anwendung in der Naturheilkunde hat sich diese Therapieform ebenfalls zu einer immer weiter verbreiteten Behandlungsmethode im orthopädischen Bereich entwickelt. Bei Muskelverletzungen, Knorpelschäden oder Arthrose soll so eine Minderung der Probleme erzielt werden.

Studienlage zur Eigenbluttherapie ist eindeutig

Trotz der steigenden Anwendung der Eigenbluttherapie existiert aktuell keine wissenschaftlich fundierte und anerkannte Studie, die eine therapeutische Wirkung nachweisen kann. Vielmehr warnen Forscher vor möglichen Entzündungen, die durch die Re-Injektion entstehen können. Zusätzlich zu einer nicht bestätigten Wirkweise übernimmt keine gesetzliche Krankenkasse die Kosten der Eigenblutbehandlung.

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