Dr. med. Natalie Wiesen

Dr. med. Natalie Wiesen

Ästhetische Medizin

Als Spezialistin für ästhetische Medizin setzt Dr. Natalie Wiesen Hyaluron sehr oft ein. Für die Zornesfalte empfiehlt sie aber ganz klar eine Botox-Behandlung.

Die Zornfalte entsteht durch drei verschiedene Muskeln - © Dmytro Flisak - stock.adobe.com

Weg mit der Zornesfalte: Warum Hyaluron die schlechtere Wahl ist

Über der Nase, mitten auf der Stirn prangt sie: die Zornesfalte. Dabei zeigt sie nicht nur das fortgeschrittene Alter, sie vermittelt auch den Eindruck, dass wir schlecht gelaunt oder oft wütend sind. Dass viele die Zornesfalte gerne loswerden würden, ist verständlich. Doch mit Cremes und richtiger Hautpflege kommen Sie dabei meist nicht weit. Eine Faltenbehandlung muss her. ÄRZTE.DE Expertin Dr. med. Natalie Wiesen behandelt die Zornesfalte häufig in ihrer Praxis. Dabei muss sie oft erstmal Grundsätzliches erklären.

Warum Hyaluron bei der Zornesfalte keine gute Wahl ist

Die Zornesfalte gehört zu den mimischen Falten. Das bedeutet, dass sie nicht durch reines Erschlaffen der Haut entsteht. Vielmehr wird die Haut durch das Anspannen von drei unterschiedlichen Muskeln in Falten geworfen. Den Bereich durch Hyaluron aufzufüllen reicht in der Regel deshalb nicht aus, um sie wegzuzaubern.

Das Gewebe an der Stirn ist zudem sehr dünn. Wir können den Schädelknochen darunter ertasten. In dieser dünnen Schicht verbergen sich neben der Haut auch Muskeln und Nerven sowie Gefäße. Diese versorgen unter anderem die Augen mit allem, was wir zum Sehen benötigen. Wo die Gefäße genau verlaufen, können wir nicht erkennen. Denn so individuell wie jeder Mensch ist auch Ihre Lage; mal etwas weiter rechts oder links, höher oder tiefer. Bei manchen sind sie dicker, bei anderen dünner.

Darstellung Schädel und der im Gesicht verlaufenden GefäßeBei einer Behandlung der Zornesfalte können wir nie komplett ausschließen, eines der Gefäße zu treffen. Denn auch die Aspiration, bei der nach dem Einstich zum Test zunächst die Spritze etwas aufgezogen und nach Blut untersucht wird, ist bei den dünnen Gefäßen in der Stirn nicht komplett zuverlässig.

Für die Hyaluron-Behandlung der Zornesfalte kann das fatale Folgen haben. Denn Hyaluron ist gelartig, gleich von welchem Hersteller. Damit ist es besonders gut zum Aufpolstern geeignet, etwa bei Lippen, Wangen oder Kinn. Wird das Hyaluron in ein Gefäß gespritzt, kann es allerdings nicht sofort abfließen. Stattdessen verstopft es. Das kann zu Hautinfarkten, Sehstörungen oder dem Erblinden führen. Deshalb rate ich grundsätzlich von einer Behandlung mit Hyaluron der Zornesfalte ab. Botox ist die weit bessere und risikoärmere Wahl.

Die Behandlung der Zornesfalte mit Botox

M. procerus, M. corrugator supercilii, M. depressor supercilii; das sind die drei Muskeln, die die Zornesfalte bilden. Sie ziehen in die Mitte der Stirn und nach unten Richtung Nase, bis die Haut falten wirft. Besonders Menschen mit einer ausgeprägten Mimik entwickeln dadurch längs- oder querverlaufende Falten. Durch die Botoxbehandlung können sich die Muskeln entspannen, die Haut glättet sich wieder.

Da Botox verschreibungspflichtig ist, muss die Behandlung von einem Arzt begleitet werden. Bei einer professionellen Ausführung besteht auch keine Gefahr einer starten Miene. Lediglich die Bewegung der Augenbrauen ist etwas eingeschränkt.

Für die eigentliche Behandlung sind vier Einstiche nötig; zwei auf der Stirn oberhalb der Nase sowie jeweils einer oberhalb der Augenbraue. Eine spezielle Spritze stellt sicher, dass das Botox genau dosiert werden kann. Anschließend sollte die Stirn gekühlt werden, um Schwellungen und leichte Hämatome möglichst einzudämmen. Diese verschwinden rasch wieder.

Nach etwa drei Monate hat die Wirkung des Botox nachgelassen. Die Behandlung der Zornesfalte kann erneut durchgeführt werden. Wird sie einige Male wiederholt, lässt die Muskelkraft an dieser Stelle nach. Die Abstände zwischen den Botox-Behandlungen können größer werden.

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