Veröffentlicht: 06.05.2025 | Lesezeit: 8 Minuten

Da immer mehr Menschen das Internet nutzen, um sich umfassend über Gesundheitsthemen zu informieren oder gezielt nach Dienstleistern zu suchen, ist professionelles Online-Marketing für Unternehmen im Gesundheitswesen unerlässlich geworden. Sichtbarkeit in den Suchmaschinen und ein hoher Wiedererkennungswert der eigenen Website sind entscheidend, um potenzielle Patienten und Patientinnen sowie Kunden und Kundinnen zu erreichen. Gerade im Healthcare- und Pharmabereich suchen Nutzer:innen häufig gezielt nach Informationen zu Krankheiten und Symptomen, Pflegeangeboten sowie medizinischen Produkten und Dienstleistungen.
Suchmaschinenoptimierung (SEO) spielt hierbei eine zentrale Rolle. Nur wenn eine Website bei relevanten Suchanfragen – etwa zu Krankheitsbildern oder medizinischen Hilfsmitteln – prominent in den Suchergebnissen erscheint, kann sie nachhaltig Reichweite und Vertrauen aufbauen. Dennoch wird das Potenzial von SEO in vielen Gesundheits- und Pharmaunternehmen bislang unterschätzt.
SEO für Healthcare und Pharma unterscheidet sich vom SEO für andere Unternehmen. Es handelt sich um Medical SEO, medizinisches SEO, das speziell auf Unternehmen aus dem Gesundheitssektor ausgerichtet ist, unter anderem folgende:
- Krankenkassen
- Gesundheitsportale
- Pharmaunternehmen
- Healthcare-Unternehmen
- Kliniken
- Pflegeportale
- Pflegedienste
So wie bei SEO allgemein, kommt es bei Medical SEO darauf an, die Webseite für relevante Suchbegriffe in den Suchmaschinen besser sichtbar zu machen. SEO ist für Unternehmen aus dem Gesundheitssektor nicht uneingeschränkt anwendbar, da nicht alle Produkte frei verkäuflich sind. Die Zielgruppe muss die Sprache verstehen, Werbung mit Heilversprechen darf nicht betrieben werden, das Vertrauen der Webseitenbesucher ist wichtig. Um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden, sind die entsprechenden Rücksichtmaßnahmen erforderlich. Aufgrund der immer weiter verbreiteten Nutzung von Suchmaschinen zur Beantwortung von Gesundheitsfragen ist eine spezialisierte SEO Agentur für Healthcare und Pharma ein entscheidender Partner, um das Potenzial von Medical SEO als Wachstumsfaktor für Healthcare-Unternehmen voll auszuschöpfen.
Was beim Medical SEO wichtig ist
Beim Medical SEO kommt es darauf an, Wachstumspotenziale zu nutzen und die Webseite sichtbarer zu machen. Die Zielgruppe muss das Vertrauen des Unternehmens gewinnen. Dabei reicht Werbung nicht aus. Medical SEO ist daher mit einigen Herausforderungen verbunden:
- Berücksichtigung von strengen regulatorischen Vorgaben: Im Gesundheitswesen ist die Regulierung so stark wie in kaum einer anderen Branche. Wichtige gesetzliche Vorgaben wie die DSGVO, die Verordnung über Medizinprodukte (MDR) und das Gesetz über die Werbung auf dem Gebiet des Heilwesens (HWG) müssen eingehalten werden. Solche Gesetze schränken die Möglichkeiten beim Performance- und Content-Marketing ein. Um keine rechtlichen Konsequenzen zu riskieren, ist es für Unternehmen wichtig, auf die richtigen Aussagen zu achten.
- E-E-A-T-Kriterien für Vertrauenswürdigkeit: Google bewertet Gesundheitsinhalte nach den Prinzipien Experience, Expertise, Authoritativeness und Trustworthiness.
- Konkurrenz und etablierte Produkte: Krankenkassen, medizinische Fachportale und Verlage dominieren viele Suchergebnisse. Für kleinere Healthcare-Unternehmen ist es daher schwierig, eine hohe Sichtbarkeit und ein gutes Ranking mit relevanten Keywords aufzubauen.
Inhalte mit Qualität: Die E-E-A-T-Kriterien im Überblick
Um Vertrauen bei den Besuchern der Webseite zu gewinnen und den strengen Bewertungen von Google standzuhalten, kommt es auf die Qualität der Inhalte auf der Webseite an. Bei Google ist nicht nur eine maschinelle Bewertung der Einhaltung der SEO-Kriterien von Bedeutung. Die medizinischen Inhalte werden auch von menschlichen Quality Ratern nach verschiedenen Kriterien bewertet. Daher ist die Einhaltung der E-E-A-T-Kriterien wichtig.
E - Experience (Erfahrung):
Inhalte sollten praktische Erfahrungen und reale Einblicke vermitteln, etwa durch Fallbeispiele, Erfahrungsberichte oder authentische Bilder. Die positive Erfahrung lässt sich folgendermaßen vervollständigen:
- Veröffentlichung von echten Testimonials und Kundenstimmen
- Bereitstellung von Tools und Produktsimulationen
- Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme
E - Expertise (Fachwissen)
Die Inhalte müssen faktenbasiert, aktuell und von Fachautor:innen verfasst sein. Eine Autorenbox stärkt die Glaubwürdigkeit. Als Expertise-Optimierungen eignen sich weiterhin:
- verständliche Sprache und Erläuterungen zu Fachbegriffen und Fremdwörtern
- formale Sprache, um die Qualität des Inhalts zu erhöhen
- regelmäßige Prüfung und Aktualisierung der Inhalte mit Angabe des Aktualisierungsdatums
A - Authoritativeness (Autorität):
Backlinks, Zitate und Fachveröffentlichungen erhöhen die Themenautorität. Fachliches Engagement gelingt mit Gastbeiträgen, Podcasts, Interviews oder Veröffentlichungen auf YouTube. Wer sich bereits offline einen Namen als Referent:in, Dozent:in oder Buchautor:in gemacht hat, profitiert von einer hohen Autorität.
T - Trustworthiness (Vertrauenswürdigkeit)
Transparente Angaben zu Anbieter, Datenschutz, Impressum und sichere Technik (z. B. HTTPS) sind essenziell.
Fehler auf einer Webseite wie fehlerhafte Rechtschreibung und Grammatik, nicht funktionierende Links oder falsche Statuscodes schränken die Seriosität und Vertrauenswürdigkeit stark ein. Verbandsmitgliedschaften, Siegel und Auszeichnungen bauen hingegen zusätzliches Vertrauen auf.
YMYL: Warum Inhalte im Gesundheitsbereich besonders hohe Anforderungen erfüllen müssen
Die Abkürzung YMYL steht für „Your Money or Your Life“ – also „Ihr Geld oder Ihr Leben“. Sie beschreibt Webseiten, deren Inhalte potenziell direkte Auswirkungen auf die finanzielle Situation, die Gesundheit oder das allgemeine Wohlbefinden der Nutzer:innen haben. Dazu zählen insbesondere Seiten aus den Bereichen Gesundheit, Finanzen, Recht und Bildung. Aufgrund ihrer Relevanz unterliegen diese Inhalte besonders strengen Qualitätsanforderungen – nicht zuletzt durch Google selbst.
Gerade im medizinischen Umfeld ist die korrekte, transparente und verantwortungsvolle Vermittlung von Informationen essenziell. Fehlerhafte oder irreführende Inhalte können schwerwiegende Folgen haben – beispielsweise dann, wenn ein Produkt mit einem überzogenen Heilversprechen beworben wird. Wird der oder die Nutzer:in dabei auf mögliche Risiken, Nebenwirkungen oder Gegenanzeigen nicht hingewiesen, kann dies im schlimmsten Fall zu gesundheitlichen Schäden führen – etwa durch allergische Reaktionen oder unerwünschte Wechselwirkungen.
Typische Beispiele für YMYL-Webseiten sind:
- Seiten von Behörden oder Regierungsstellen
- Gesundheitsportale und medizinische Informationsseiten
- Finanz- und Versicherungsportale
- Rechtsberatungsseiten
- Bildungsangebote
- Nachrichtenseiten
- Onlineshops mit gesundheits- oder sicherheitsrelevanten Produkten
Erfolgreiches SEO – wie Healthcare-Unternehmen schneller gefunden werden
Gründliche Keyword-Recherche
Keywords sind die Suchbegriffe, unter denen ein Unternehmen in den Suchmaschinen gefunden werden möchte – sei es zu informativen oder kommerziellen Themen.
Bei der Auswahl geeigneter Keywords sollten Begriffe berücksichtigt werden, die aus Sicht des Unternehmens relevant sind und potenzielle Nutzer:innen tatsächlich verwenden. Hierbei können interne Befragungen – etwa von Mitarbeitenden im Vertrieb oder Kundenservice – wertvolle Hinweise liefern. Auch das direkte Feedback von Kunden und Kundinnen kann helfen, das Suchverhalten besser zu verstehen.
Zur systematischen Keyword-Analyse stehen verschiedene Tools zur Verfügung.
Search Intent: Die Suchabsicht verstehen und gezielt Inhalte erstellen
Hinter jeder Suchanfrage steht eine konkrete Absicht – der sogenannte Search Intent. Nur wenn dieser korrekt erkannt wird, kann passender und zielführender Content erstellt werden. Deshalb ist die Analyse des Search Intents ein essenzieller Bestandteil jeder professionellen Keyword-Recherche. Je nach Ziel des Nutzers oder der Nutzerin unterscheidet man in der Praxis vier Haupttypen von Suchanfragen:
- Informationsgetriebene Suchanfragen: Nutzer:innen haben eine konkrete Frage zu Symptomen oder Krankheitsbildern und suchen nach fundierten, verständlich aufbereiteten Informationen.
- Transaktionsgetriebene Suchanfragen: Hier verfolgt der oder die Nutzer:in die Absicht, etwas zu kaufen oder einen Termin bei einem Facharzt oder einer Fachärztin zu buchen.
- Kommerzgetriebene Suchanfragen: Diese Anfragen deuten auf eine konkrete Kaufentscheidung hin, beispielsweise durch Suchbegriffe wie „kaufen“, „bestellen“ oder „Preisvergleich“. Oft werden Marken- oder Produktnamen mitgesucht. Der Content muss Vertrauen schaffen und relevante Informationen zum Angebot liefern.
- Navigationsgetriebene Suchanfragen: In diesem Fall suchen Nutzer:innen gezielt nach einer bestimmten Webseite oder einem Unternehmen – etwa um mit dem Kundenservice Kontakt aufzunehmen oder mehr über einen Anbieter zu erfahren. Eine gut strukturierte, leicht auffindbare Website ist hier der Schlüssel.
Wer die Suchintention richtig interpretiert, kann Inhalte passgenau ausrichten und so Sichtbarkeit, Nutzerzufriedenheit und Conversion-Raten deutlich verbessern.
OnPage-Optimierung als Optimierung auf einer Webseite
Ein zentraler Bestandteil des Medical SEO ist die OnPage-Optimierung – also die Optimierung aller Elemente direkt auf der eigenen Website. Ziel ist es, Inhalte so aufzubereiten, dass sie sowohl für Suchmaschinen als auch für Nutzer:innen relevant, verständlich und ansprechend sind. Folgende Faktoren spielen dabei eine entscheidende Rolle:
- Title Tags sind ein direkter Rankingfaktor mit maximal 60 Zeichen und dem Hauptkeyword. Sie sollen die Neugier des Nutzers oder der Nutzerin wecken und zum Klicken anregen. Eine hohe Klickrate (CTR) signalisiert Google die Relevanz der Seite.
- Die Meta Description ist zwar kein direkter Rankingfaktor, aber ein wichtiger Hebel für die Klickwahrscheinlichkeit: Sie fasst den Seiteninhalt prägnant in maximal 150 Zeichen zusammen und sollte den Nutzen für den oder die Nutzer:in klar hervorheben.
- H-Tags (Überschriftenstruktur): Eine klare hierarchische Struktur durch H1-, H2- und H3-Tags erleichtert sowohl Nutzer:innen als auch Suchmaschinen die Orientierung. Die Überschriften sollten relevante Keywords enthalten und den Inhalt logisch gliedern.
- Content ist der Inhalt und sollte dem oder der Leser:in einen echten Mehrwert bieten. Er muss der Suchintention des Nutzers bzw. der Nutzerin entsprechen und medizinische Informationen verständlich, korrekt und zielgruppengerecht aufbereitet haben.
- Mit der TF*IDF-Methode wird analysiert, welche Begriffe auf den am besten rankenden Seiten zu einem bestimmten Keyword häufig vorkommen. Daraus lassen sich semantische Ergänzungen für den eigenen Content ableiten.
- User Experience (UX): Eine benutzerfreundliche Gestaltung der Website ist essenziell, um Absprungraten zu minimieren. Eine klare Navigation, gut lesbare Inhalte und eine mobiloptimierte Darstellung sorgen dafür, dass sich Nutzer:innen schnell zurechtfinden und gerne auf der Seite bleiben.
OffPage-Optimierung außerhalb der Webseite
SEO-Maßnahmen außerhalb der Webseite werden als OffPage-Optimierung bezeichnet. Dazu gehören der Linkaufbau, die Pflege des Eintrags bei dem Google Business Profil und der Reputationsaufbau. Einen wichtigen Platz bei der OffPage-Optimierung nehmen Pflege und Aufbau von Backlinks ein. Dabei kommt es auf Linkprofil, Herkunft der Backlinks, Anteil der Ankertexte, Verteilung auf der Homepage und mögliche schädliche Spam-Links an.
Monitoring als Kontrolle für den Erfolg
Um den langfristigen Erfolg von Medical SEO sicherzustellen, ist eine regelmäßige Erfolgskontrolle unerlässlich. Nur wenn die erzielten Ergebnisse systematisch gemessen und ausgewertet werden, lassen sich Optimierungsmaßnahmen gezielt weiterentwickeln. Dabei kann eine spezialisierte Agentur für Medical SEO wertvolle Unterstützung leisten.
Solche Agenturen übernehmen nicht nur die inhaltliche und technische Optimierung von Healthcare-Webseiten, sondern analysieren auch relevante Kennzahlen – etwa zur Sichtbarkeit, zum Ranking einzelner Seiten oder zur Verweildauer der Nutzer:innen.
Weitere Informationen
- SEO für Ärzte: Was sind Backlinks?: https://www.aerzte.de/aerzteratgeber/seo-fuer-aerzte-was-sind-backlinks
- Suchmaschinenoptimierung: Wissen, wonach der Patient sucht: https://www.aerzteblatt.de/archiv/suchmaschinenoptimierung-wissen-wonach-der-patient-sucht-6f5fc37d-dff3-42cc-809a-5d8a413f91c1
- SEO für Ärzte: Was ist eine Suchmaschine?: https://www.aerzte.de/aerzteratgeber/seo-fuer-aerzte-was-ist-eine-suchmaschine
- DSGVO im Gesundheitswesen: Ab 2024 kein Papier mehr: https://www.aerzte.de/aerzteratgeber/dsgvo-im-gesundheitswesen-ab-2024-kein-papier-mehr

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