Digitalisierung: Moderne Lösungen für die Praxis

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens bietet Arztpraxen, der deutschen Gesundheitswirtschaft sowie dem Gesundheitssystem viele Vorteile. Sie ermöglicht unterschiedliche Ansätze und Maßnahmen für die Umstellung in das digitale Zeitalter.

Vorteile des digitalen Wandels: Erleichterung im Praxis-Alltag

Die deutsche Gesundheitswirtschaft veränderte sich in den letzten Jahren im Zuge des digitalen Wandels enorm. Dank der Implementierung fortschrittlicher Technologien war es dem Sektor alleine im Jahr 2021 möglich, einen absoluten Wertschöpfungsbeitrag von 4,5 Milliarden Euro zu erwirtschaften. Das sind in etwa 5,3 Prozent der Gewinne der industriellen Gesundheitswirtschaft und 85 Prozent der digitalen Gesundheitswirtschaft.

An der revolutionären Veränderung des Sektors profitierte jedoch nicht nur die deutsche Wirtschaft. Eine positive Entwicklung zeigte sich ebenso in einzelnen Teilbereichen des Gesundheitswesens. Dazu gehören alle Deutschen Krankenkassen, Kliniken, Ärzte und Ärztinnen, Zahnärzte und Zahnärztinnen, Apotheken, Institute, Polikliniken, medizinische Versorgungszentren und kassenärztliche Vereinigungen. Vorteile, die sich für die Bereiche ergaben, sind vereinfachte, effektivere und flexiblere Geschäftsprozesse im gesamten Praxis-Alltag.

Stationäre Veränderungen: Verbesserte Bezahlsysteme

Aufgrund der mangelnden Hygiene an Geldscheinen und Münzen wurde das kontaktlose Bezahlen, vor allem während der Pandemiezeit, immer gängiger.
Weitere Nachteile des Bargeldes sind seine fehlende Bequemlichkeit sowie sein Verlustrisiko. Durch die Veränderung des Bezahlverhaltens der Konsumenten und Konsumentinnen wird Unternehmen und Instituten empfohlen, sich den neuen Standards anzupassen. Ein hochwertiges mobiles Kartenlesegerät ist zum Beispiel dazu in der Lage, die Kundenzufriedenheit dank flexiblerer Zahlungsabwicklungen zu steigern.

Ein weiterer Vorteil, der sich durch die mobilen Kartenlesegeräte ergibt, ist, dass viele Modelle sogenannte Micropayments akzeptieren. Während herkömmliche EC-Kartenlesegeräte oftmals einen Mindestbetrag für die Abwicklung des Bezahlvorgangs benötigen, nehmen hochwertige Apparaturen jegliche Zahlungssumme an. Die mobilen Geräte setzen sich üblicherweise aus einem handlichen Bank-PIN-Eingabefeld und einen Kartenlese-Sensor zusammen. Die Herstellung der Verbindung zum Internet oder einer Telefonleitung benötigt zudem keine Kabel mehr. 

E-Health: Medizinische Leistungen online

Infolge der Digitalisierung änderte sich nicht nur das Kaufverhalten der Konsumenten und Konsumentinnen. Weitere Modifizierungen erfolgten zudem im Electronic Health (E-Health) Sektor. Dies beschreibt die Nutzung digitaler Technologien im Gesundheitswesen. Dabei soll der Praxis-Alltag bei medizinischen Leistungen in den Bereichen Diagnose, Behandlung und Rehabilitation sowie medizinische Entscheidungsberatungen erleichtert werden.

Die Regulierungen und Maßnahmen für den Online-Austausch zwischen einem Arzt bzw. einer Ärztin und den Patienten und Patientinnen werden im sogenannten E-Health-Gesetz genauer beschrieben. Ziel des modernen Angebotes ist es, Erkrankten mit leichten Beschwerden den Weg zur Arztpraxis zu ersparen. Besonders Menschen aus ländlichen Teilen Deutschlands können somit eine lange Anfahrt umgehen. Des Weiteren bietet das Angebot Praxen mit durchschnittlich hoher Auslastung einen Weg, Behandlungen und Beratungstermine online durchzuführen. Insgesamt werden durch E-Health Zeit und Ressourcen eingespart.

Mehr Sicherheit bei Arzneimitteltherapien: Der elektronische Medikationsplan (eMP)

Der elektronische Medikationsplan (eMP) gilt als eine verbesserte Version des herkömmlichen Medikationsplans. Als weitere moderne Lösung erleichtert er den Alltag der Beteiligten. Die Implementierung des elektronischen Medikationsplans, bietet folgende Vorteile:

Sicherheit bei Arzneimitteltherapien

Dank des elektronischen Medikationsplans ergibt sich Ärzten und Ärztinnen eine anschaulichere Übersicht über die Medikationshistorie eines Patienten bzw. einer Patientin. Abgesetzte Medikamente und Dosierungen sind bekannt, wodurch mögliche Risiken, bei zum Beispiel immunsupprimierten Personen, minimiert werden können.

Bessere Beratung in Apotheken

Auch Apotheker:innen können mit dem Einverständnis des oder der zu Behandelnden einen Einblick in seinen bzw. ihren elektronischen Medikationsplan erhalten. So können diese gezielter und besser beraten, wenn rezeptfreie Medikamente benötigt werden.

Wechselwirkungen vermeiden

Ein weiterer Vorteil, der sich vor allem Patienten bzw. Patientinnen ergibt, ist, dass Wechselwirkungen mithilfe des Plans besser vermieden werden können. Nicht alle Medikamente sind gut miteinander verträglich. Der elektronische Plan speichert medikamentenbezogene Informationen zentral auf der Gesundheitskarte. Gerade bei einer Kombinationstherapie haben alle behandelnden Ärzte oder Ärztinnen den gesamten Überblick.

Allergien einsehen

Neben einer verbesserten Medikationsanpassung verschiedener Therapien und der Vermeidung von Wechselwirkungen, dient der Plan auch der Allergien-Kontrolle. Wurden bei einem Patienten oder einer Patientin Allergien und Unverträglichkeiten festgestellt, so können sich Bewilligte einen schnelleren Überblick über diese verschaffen.

Pflicht seit 2021: Das Angebot der elektronischen Patientenakte (ePA)

Seit dem 1. Januar 2021 müssen alle gesetzlichen Krankenkassen für ihre Versicherten eine elektronische Patientenakte bereitstellen. Patienten und Patientinnen soll es möglich sein, ihre Akte über ihre jeweilige Kasse auf ihr Smartphone oder Tablet zu laden. Nachdem ein(e) Patient:in diese freigeschaltet hat, kann er oder sie Informationen über die Behandlungen speichern und jederzeit aufrufen. Hierzu zählen unter anderem anamnesebezogene Dokumente wie Arztbriefe oder Röntgenbilder sowie Impfausweise, Mutterpässe und das Zahn-Bonus-Heft.

Weitere moderne Lösungen verbunden mit der Digitalisierung des Gesundheitswesens 

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen. Nachdem eine Praxis erste Schritte, wie die Einführung der elektronischen Patientenakte und die Bereitstellung moderner Bezahlverfahren, unternommen hat, kann sie sich weiteren Lösungen widmen. Wichtig bei der Umstellung zu digitalen Hilfsmitteln ist es, sich Schritt-für-Schritt den Standards anzupassen. So können sich nicht nur die Ärzte bzw. Ärztinnen, sondern auch das Personal und die Patienten und Patientinnen den neuen Technologien anpassen. Neben den bereits genannten digitalen Lösungen gibt es noch viele weitere, die den Alltag eines Teilbereiches des Gesundheitswesens erleichtern können:

  • modernes Versichertenstammdatenmanagement
  • Notfalldatenmanagement
  • elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU)
  • elektronisches Rezept (E-Rezept)
  • elektronischer Arztbrief

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