Ein erfolgreiches Team in Ihrer Praxis – das sollten Sie darüber wissen:

 

In einer Arztpraxis kann es hektisch zugehen. Ein gutes Praxisteam, das optimal und gemeinschaftlich arbeitet, kann Stress bis zu einem gewissen Grad abfangen, oft bekommen die Patienten dann kaum etwas von dem Trubel mit. Bis die Mitarbeiter einer Arztpraxis jedoch zu einem richtigen Team zusammenwachsen und auch in beschwerlicheren Situationen einander unterstützen, braucht es viel Einsatz von allen - auch von Seiten der Ärzte.

Jedes Team durchläuft vier Phasen, die sich wiederholen (können). Ihre Dauer und Intensität ist dabei so individuell wie jedes Team und seine Mitarbeiter selbst.

 

 

Grafik_Phasen_Teamentwicklung

Phase 1: Die Orientierung

In einer Teamsitzung legen die Mitarbeiter gemeinsam die Strukturen, Ziele ihrer Arbeit und ein Motto fest.

  • Was wollen wir mit unserer Arbeit erreichen? Welche Teile unseres Wirkens sind uns besonders wichtig? Was verbindet uns? Wie lautet unser Motto?
    Beispiele hierfür könnten sein: „Die Versorgung unserer Patienten ist unser oberstes Ziel“ oder „In unserer Praxis soll sich jeder wohlfühlen, sowohl Mitarbeiter wie auch Patienten“
  • Wer leitet Ihre Praxis und weshalb? Stellen Sie Transparenz her, das erhöht die Akzeptanz der Leitung.
  • Drehen Sie die Kommunikation voll auf! Jeder Mitarbeiter Ihrer Praxis, Sie eingeschlossen, sollte stets über alle relevanten Geschehnisse informieren und informiert werden.
  • Jeder Mitarbeiter wirft seine besonderen Kenntnisse und Fähigkeiten in einen metaphorischen Topf. Diese werden entsprechend eingesetzt und gefördert.
  • Das stärkt das Selbstbewusstsein, die Stimmung und gegenseitige Anerkennung im Team.
  • Unterschiedliche Charaktere fördern ein positives Arbeitsklima. Die Kreativen, Pragmatiker oder besonders Gelassenen etwa ergänzen sich.
  • Davon ausgehend, werden alle Arbeiten Hand in Hand erledigt.
  • Wer feststellt, dass es an einer Stelle des Praxisablaufs gerade hapert und selbst Ressourcen hat, bietet unaufgefordert seine Hilfe an. Ebenso fragen alle Mitarbeiter, die merken, dass sie eine Aufgabe alleine nicht stemmen können, rechtzeitig um Hilfe.
  • In der Teamsitzung wird das Vorgehen in einer Notfallsituation festgelegt. Wer fungiert als Teamleitung? Welche Tätigkeiten haben Priorität? Wie werden die Patienten informiert und wer übernimmt diese Aufgabe?

Phase 2: Die Konfrontation und Phase 3: Die Kooperation

Das Team einer Arztpraxis ist dynamisch, eine Mitarbeiterin fällt aus oder ein neuer Azubi kommt hinzu – jeder neue Mitarbeiter verändert die Gruppe. Regelmäßige Teamsitzungen stellen das gegenseitige Kennenlernen und die Aktualisierung von Phase 1 sicher. Doch auch das harmonischste Team hat mal gute und schlechte Phasen, nicht jeder Unmut in der Belegschaft deutet gleich auf eine Dysfunktion hin. Die Praxisleitung, also die Ärzte oder Praxismanager, tragen die Aufgabe diese Prozesse im Blick zu behalten und gegebenenfalls einzuwirken.

Hilfreich ist Reflektion.
Wie ist die Stimmung im Team? In welcher Entwicklungsphase steckt unser Team? Existiert ein positives Arbeitsklima? Arbeiten die Mitarbeiter aller Bereiche und Hierarchien vertrauensvoll zusammen? Wie können wir Unzufriedenheit beseitigen?
In Konfliktphasen gilt:

  • Durchhalten!
  • Nehmen Sie die Sorgen, Rivalitäten oder Unsicherheiten ihrer Mitarbeiter untereinander auf, so fühlen sich diese ernstgenommen und die Probleme können in gemeinsamen (!) Gesprächen beseitigt werden.
  • Stellen Sie Regeln einer konstruktiven Diskussions- oder Streitkultur auf. Jeder hält sich daran! Das gilt auch in guten Phasen. Stellen Sie klar: Widersprüchliche Meinungen und Diskussionen sind gerne gesehen, denn sie fördern die Zusammenarbeit.
  • Die Besinnung auf gemeinsame Ziele und das Motto kann manche Konflikte entschärfen.

Phase 4: Das Wachstum

Hat Ihr Team diese mitunter langwierige und anstrengende Phase überwunden, wächst es (wieder) zu einer Gemeinschaft zusammen und ein „WIR“ entsteht. Bessere Kommunikation, kaum Machtkämpfe und mehr Konstruktivität und Effizienz sind die Folge. In dieser Phase lassen sich sprichwörtliche Brücken bauen und eventuelle Hürden im Praxisalltag ansprechen und beseitigen. Das erleichtert Ihrem Team die Arbeit, stärkt die Resilienz und beugt der nächsten schwierigen Phase vor.

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