Arztbewertungen im Netz: Wie soll ich damit umgehen?

„Tolle Behandlung“ – 5 Sterne

„Dr. Mustermann ist nett und ich habe mich bei ihm sehr wohl gefühlt. Leider musste ich ein paar Wochen auf den Termin warten“ – 4,5 Sterne

„Ich bin schon seit Jahren Patientin in der Praxis und sehr zufrieden“ – 5 Sterne

 

Wer solche Bewertungen über sich liest, darf stolz auf sich sein. Patienten und Patientinnen achten meist nicht nur auf das Fachpersonal, sondern auch auf andere Dinge wie Wartezeit oder Freundlichkeit der Mitarbeiter:innen.

Viele Ärzte und Ärztinnen lehnen die Bewertungsfunktion im Internet jedoch ab. Ein häufig genanntes Kriterium: Patienten und Patientinnen hätten zu wenig Wissen, um die Behandlung objektiv beurteilen zu können. Außerdem könnten die Bewertungen manipuliert werden, etwa indem ein Kollege bzw. eine Kollegin die Konkurrenz schlecht macht oder einfach gute Bewertungen kauft.

Hiergegen kann allerdings einiges getan werden. Abgegebene Bewertungen können beispielsweise elektronisch geprüft und dann erst frei gegeben werden. Auf unserer Plattform ÄRZTE.DE sind ausschließlich Empfehlungen möglich. Beiträge in Textform bedürfen einer manuellen Freigabe durch das Empfehlungsmanagement.

Eigentlich sind die Bewertungen im Netz aber aus ganz anderen Gründen ein Zugewinn für Ihre Praxis:

Besseres Praxismarketing dank Bewertungen

Auf Ihrer Profilseite betonen Sie Ihre Stärken, präsentieren Fotos und stellen Ihre Praxis vor. Die meisten Besucher:innen wissen allerdings, dass Sie sich dort von Ihrer besten Seite zeigen. Wer würde bei seiner Vorstellung schon erwähnen, dass die Renovierung der Praxis zunächst nur ein paar der Räume betrifft oder dass es montagmorgens hektisch werden kann? Die Empfehlungen von Patienten und Patientinnen hingegen wirken neutraler und ehrlicher.

Lobt Sie etwa jemand für Ihre hervorragende Betreuung und ist trotz der etwas längeren Wartezeit sehr zufrieden, kann das oft mehr überzeugen als schöne Profilinhalte.

Arztbewertungen als wichtiges Feedback-Instrument

Ob zufrieden oder nicht, die meisten Patienten und Patientinnen verlassen Ihre Praxis, ohne Ihre Meinung mit Ihnen zu teilen. Das macht es schwer herauszufinden, wo es noch Verbesserungspotenzial gibt. Auch wenn Sie direkt nachfragen, werden aus Höflichkeit vielleicht nicht alle Probleme angesprochen.

Eine Onlinebewertung schreiben die Patienten bzw. Patientinnen meist offen und ehrlich, was Ihnen nicht gefallen hat. Diese Chance können Sie nutzen. Wird zum Beispiel mehrmals über längere Wartezeit berichtet, können Sie an diesem Punkt ansetzen. In der Regel bemerken Patienten und Patientinnen die Änderungen schnell. Das zeigt sich dann auch in den Empfehlungen.

Wie reagiert man auf eine schlechte Bewertung?

Beleidigungen und Schmähkritik sind trotz freier Meinungsäußerung gesetzlich verboten. Empfehlungen oder Bewertungen, die darunterfallen, werden in der Regel gleich aussortiert, bei ÄRZTE.DE geschieht das einzeln und von Hand. Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, zu einem Beitrag Stellung zu beziehen. Damit können Sie zeigen, dass Sie Kritik ernst nehmen und eventuell Änderungen in Betracht ziehen.

Finden Sie auf anderen Portalen schlechte Bewertungen, die sich nicht an die gesetzlichen Bestimmungen halten, sollten Sie diese sofort melden. In der Regel gibt es dafür einen eigenen Button, gleich neben oder unter der Bewertung. Manchmal können Sie auch ein Kontaktformular nutzen. Gemeldete Bewertungen verschwinden oft von der Seite, damit sie geprüft werden können. So haben Sie etwas Zeit gewonnen, um eine Strategie zu entwickeln. Das Melden von schlechten Bewertungen können Sie zudem selbst übernehmen – ein Anwalt ist nicht nötig. Wünschen Sie sich Unterstützung oder bekommen Sie auch nach ein paar Tagen keine Rückmeldung, können Sie sich natürlich trotzdem rechtlichen Rat holen.

Dieser Beitrag wurde am 05.09.2023 aktualisiert.

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